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Die Rolle von myeloiden Suppressorzellen (MDSC) aus der Muttermilch für die Immunreifung des Neugeborenen

Antragstellerin Dr. Natascha Köstlin-Gille
Fachliche Zuordnung Kinder- und Jugendmedizin
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 431535861
 
Infektionen sind eine der wichtigsten Komplikationen in der Behandlung von Neu- Frühgeborenen und tragen wesentlich zu deren Morbidität und Mortalität bei. Die erhöhte Anfälligkeit für Infektionen wird auf eine veränderte Immunantwort im Vergleich zu der des Erwachsenen zurück geführt. Die meisten Infektionen bei Neugeborenen entstehen unter Einbeziehen der Schleimhäute, was darauf hindeutet, dass insbesondere die mukosale Immunabwehr beeinträchtigt ist. Während der Schwangerschaft befindet sich der Fetus in einer sterilen Umgebung und wird durch das mütterliche Immunsystem vor Infektionen geschützt. Nach der Geburt kommt es rasch zu einer Besiedlung mit Keimen. Während dieser Zeit ist das Neugeborene besonders anfällig für Infektionen, gleichzeitig entwickelt sich aber auch das intestinale Mikrobiom, welches ganz entscheidend zur Gesundheit beiträgt. Möglicherweise sind es die gleichen immunologischen Mechanismen, die einerseits die Infektanfälligkeit bedingen und andererseits die Mikrobiometablierung ermöglichen. Muttermilch ist die beste Ernährung für Neu- und Frühgeborene. Sie enthält wichtige immunologische Substanzen und Immunzellen, begünstigt die Etablierung des intestinalen Mikrobioms und schützt die Kinder vor akuten Infektionen und wirkt sich präventiv auf das Auftreten chronischer Erkrankungen wie Adipositas und Allergien aus. Unsere Gruppe konnte zeigen, dass Muttermilch myeloide Suppressorzellen (MDSC) enthält, myeloide Zellen, die andere Immunzellen in ihrer Funktion hemmen bzw. modulieren. Im hier beantragten Projekt sollen die Hypothesen untersucht werden, dass die Übertragung von MDSC durch die Muttermilch die mukosale Immunabwehr des Neugeborenen und die intestinale Mikrobiometablierung beeinflusst und dadurch die Immunreifung reguliert und das Neugeborene vor akuten Infektionen und vor chronischen Erkrankungen im späteren Leben schützt. Zur Bearbeitung dieser Fragestellungen sollen deskriptive Methoden wie Transkriptom- und Mikrobimanalysen, eine klinische Studie zur Korrelation von MDSC in der Muttermilch mit Erkrankungen in der Neugeborenenzeit und in der Kindheit sowie verschiedene Mausmodelle , die als Beispiele für die Immunreifung, akute Erkrankungen in der Neugeborenenzeit und chronische Erkrankungen im späteren Leben stehen, angewendet werden. Die Ergebnisse der Studie können neue und wertvolle Erkenntnisse zu den immun-modulatorischen Eigenschaften der Muttermilch liefern. Sie können als Grundlage zur Entwicklung neuer prophylaktischer und therapeutischer Ansätze in der Behandlung von Neu- und Frühgeborenen dienen und damit das Outcome dieser Patienten entscheidend verbessern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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