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Untersuchungen zu technologischer Variabilität und kultureller Dynamik im frühen Jungpaläolithikum südlich der Alpen
Antragsteller
Dr. Armando Falcucci
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 431809858
Das Aurignacien stellt eine Schlüsselfase in der Verbreitung des Homo sapiens nach Europa dar. Doch die biokulturellen Prozesse, die seinen Erfolg in verschiedenen Umgebungen vorantrieben, sind noch wenig verstanden. Dieses von der DFG geförderte Projekt zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen, indem es die technologische Variabilität und die kulturellen Dynamiken des Aurignaciens südlich der Alpen und entlang der italienischen Halbinsel untersucht. Vorläufige Ergebnisse zeigen signifikante Unterschiede in der lithischen Technologie und den Subsistenzstrategien der Jäger und Sammler in den verschiedenen Regionen, insbesondere im Vergleich zwischen nördlichen und südlichen Fundorten. Neue Daten aus der Grotta della Cala und der Grotta Paglicci haben das Verständnis der kulturellen Entwicklung in Süditalien vertieft. Die Analyse der lithischen Artefakte sowie die Identifizierung zuvor unerforschter Werkzeuge, wie etwa Geschossspitzen mit gespaltener Basis, haben wertvolle Einblicke in die technologischen und sozialen Dynamiken dieser Gruppen geliefert. Die abschließende Synthese wird diese Ergebnisse mit Daten von bereits untersuchten Fundstätten, einschließlich der Grotta di Castelcivita, Grotta di Fumane, Riparo Bombrini und Serino, unter Verwendung modernster multivariater Techniken integrieren. Dieser Ansatz ermöglicht eine umfassende diachrone Untersuchung der Mechanismen kultureller Übertragung und Mobilitätsmuster und wird gleichzeitig die Veröffentlichung von Datensätzen, 3D-Modellen und analytischen Arbeitsabläufen in Open-Access-Repositorien sicherstellen. Letztlich wird diese Forschung zu einem besseren Verständnis des Aurignaciens in Italien und dessen Implikationen für das europäische Jungpaläolithikum beitragen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Italien
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Dr. Francesco Boschin; Professorin Dr. Adriana Moroni
Mitverantwortlich
Dr. Hannes Rathmann
