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Zukunfts-T/Räume in Ostafrika. Imaginationspraktiken und Geographie-Machen in Entwicklungskontexten

Antragstellerin Dr. Christiane Stephan
Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2020 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 432274465
 
Dieses Forschungsprojekt beschäftigt sich mit Praktiken der Imagination von Zukunft und damit einhergehenden räumlichen Praktiken in ausgewählten Gesellschaftsgruppen in Ostafrika. Es soll untersuchen, wie Zukunft visualisiert wird und welche spezifischen Imaginationspraktiken an der Durchsetzung neuer Raumplanungen und Zukunftsvisionen in Kenia ("Vision 2030") und Tansania ("Development Vision 2025") mitwirken. Der bedeutende Einfluss politischer Visionen auf sozialräumliche Prozesse lässt sich beispielsweise an einer von der Regierung Kenias formulierten "Vision 2030" erkennen. Visionen für die zukünftige Entwicklung Kenias, von ausgewählten Akteuren entwickelt, prägen die Planung und praktische Umsetzung prestigeträchtiger aber umstrittener Entwicklungsvorhaben. Aber woher kommen diese Visionen? Mit welchen visuellen Narrativen überzeugen sie? Und welche anderen in der Gesellschaft existierenden Zukunftsvisionen werden marginalisiert, wenn diese "großen Visionen" formuliert werden? Während Ideen von Zukunft in vielen wissenschaftlichen Arbeiten thematisiert, aber nur am Rande konzeptionell und methodisch durchdrungen werden, stellt sich dieses Vorhaben der Herausforderung, individuelle und gesellschaftliche Zukunftsvorstellungen zu identifizieren und bei ihrer Analyse insbesondere die visuellen Anteile dieser Imaginationsprozesse zu berücksichtigen. Eine Grundannahme ist dabei, dass Imaginationspraktiken spezifische räumliche und zeitliche Logiken haben, die in der Produktion konkreter Raum- und Zeit-Bilder und auch Raum- und Zeitordnungen resultieren. Als Ausgangshypothese lässt sich formulieren, dass in Gesellschaften unterschiedliche, miteinander konkurrierende Imaginationspraktiken existieren, von denen sich im politischen und gesellschaftlichen Diskurs einige als "mögliche" Zukunftsvisionen durchsetzen und andere als "unmögliche" Zukunftsvisionen abgelehnt oder marginalisiert werden. Raum-Bilder (u.a. Karten, Baupläne, Graphiken in Strategiepapieren, Animationen, Fotos, Videos) und (noch) nicht materialisierten Imaginationen sozialer Akteure (u.a. Vorstellungen, Ideen, Wünsche) haben eine entscheidende Rolle in gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen über die Zukunft. Dieses Forschungsvorhaben verfolgt das Ziel eine konzeptionelle Weiterentwicklung humangeographischer Ansätze zu Imaginationspraktiken und Raum-Bildern (von Zukunft) zu leisten. Weiterhin verfolgt das Vorhaben das Ziel, qualitative Forschungsmethoden, insbesondere (partizipative) visuelle Methoden in der Geographie (weiter) zu entwickeln, und zu ihrer Diskussion und empirischen Validierung in der Geographie beizutragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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