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Keratokonjunktivitis Sicca und konjunktival antigenpräsentierende Zellen

Antragstellerin Dr. Aytan Musayeva
Fachliche Zuordnung Augenheilkunde
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 432369380
 
Die Keratokonjunktivitis sicca (KCS), auch unter dem Begriff Syndrom des trockenen Auges bekannt, ist eine chronische, progressive, inflammatorische Augenerkrankung, die durch Trockenheit und Entzündung der Horn- und Bindehautoberfläche gekennzeichnet ist. Die KCS ist eine der am weitesten verbreiteten Augenerkrankungen. An ihrer Pathogenese sind Stress-Signalwege auf der Augenoberfläche beteiligt, die zu einer Freisetzung inflammatorischer Zytokine aus Epithelzellen, intraepithelialen Lymphozyten und infiltrierenden CD4+ T-Zellen führen. Kürzlich wurde in Patienten mit einer Sjögren-Syndrom-bedingten KCS gezeigt, dass die Zahl reifer antigenpräsentierender Zellen (APZ) mit dem Schweregrad der Erkrankung und dem Verlust konjunktivaler Becherzellen korreliert. Es ist jedoch unbekannt, ob sich dies auch bei geläufigeren Formen der KCS so verhält. In dem vorliegenden Forschungsvorhaben wird die Hypothese geprüft, dass bei Patienten mit KCS die Anzahl reifer konjunktivaler APZ mit dem Schweregrad der Erkrankung korreliert. Das Hauptziel ist, die Menge reifer APZ in impressionszytologischen Proben von Patienten mit KCS und gesunden Probanden zu vergleichen und diese Daten mit dem klinischen Schweregrad der Erkrankung zu korrelieren. Weitere Ziele sind (1) die Zahlen der individuellen Untergruppen an APZ (dendritische Zellen, Makrophagen, Monozyten) zu vergleichen und diese mit dem klinischen Befund zu korrelieren sowie (2) die Konzentration des sekretorischen Muzins MUC5AC mit der Anzahl an Becherzellen aus den impressionszytologischen Proben von Patienten mit KCS und Kontrollen zu vergleichen und diese Daten mit Erkrankungszeichen zu korrelieren.Patienten mit mittelschwerer bis schwerer KCS und gesunde Probanden werden mit Hilfe validierter Fragebögen hinsichtlich ihrer Symptome befragt. Zudem werden Menge und Qualität des Tränenfilms mittels Schirmer-Test, Tränenmeniskushöhenmessung und Tränenfilmaufrisszeit bestimmt. Außerdem wird in dem aus Schirmerteststreifen gewonnenen Tränenflüssigkeitsprotein die MUC5AC-Konzentration mittels ELISA bestimmt. Die Qualität der Augenoberfläche wird nach Färbung mit Fluoreszein und Lissamingrün beurteilt. Des Weiteren werden mittels Impressionszytologie konjunktivale Zellen gewonnen, um die Dichte an Becherzellen und die Chemokinrezeptorexpression in Immunzellen mittells Durchflusszytometrie zu bestimmen.Die Klärung der Fragestellung, ob die Reifung bestimmter APZ-Populationen mit einem Verlust an Becherzellen und mit der Schwere der KCS assoziiert ist, wird das Verständnis der Pathophysiologie der KCS verbessern. Die Identifizierung von Biomarkern mit größerer Krankheitsspezifizität wird einen Fortschritt in der diagnostischen Klassifikation der KCS darstellen. Des Weiteren könnten die Erkenntnisse des Forschungsvorhabens hilfreich sein, eine Krankheitsprogression frühzeitig zu erkennen und die Wirksamkeit bzw. die mögliche Toxizität eines Therapieschemas zu überprüfen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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