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Antikörpervermittelte molekulare Mechanismen und funktionelle in-vivo Effekte bei der GABAB Rezeptor Autoimmunenzephalitis

Fachliche Zuordnung Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 415914819
 
Patienten mit GABAB-Rezeptor-Enzephalitis zeigen ein charakteristisches Syndrom der limbischen Enzephalitis mit anterograder Gedächtnisstörung und schweren Krampfanfällen. In der vergangenen Förderperiode haben wir ein Passiv-Transfer-Mausmodell mit Hilfe von Patienten gewonnenen polyklonalen GABAB-Rezeptor-Antikörpern entwickelt, das zu Gedächtnisstörungen führt, die mit denen von GABAB1a-Knockout-Mäusen vergleichbar sind. Darüber hinaus konnten wir feststellen, dass GABAB-Rezeptor-Antikörper vornehmlich auf präsynaptische Auto- und Heterorezeptoren wirken, während postsynaptische GABAB-Rezeptor-induzierte GIRK-Kanalaktivierung und Hyperpolarisation unbeeinflusst blieben. Im Rahmen des vorliegenden Antrags streben wir die Herstellung von aus Patienten gewonnenen monoklonalen GABAB-Rezeptor-Antikörpern an, um die molekularen Wirkungen von Antikörpern auf den GABAB-Rezeptor und nachgeschaltete Pathomechanismen zu untersuchen. Wir werden Elektrophysiologie, Imaging und Verhaltensanalysen in vivo kombinieren, um die Rolle der Antikörper bei der Epileptogenese und bei Hippocampus-abhängigen Lern- und Gedächtnisstörungen zu untersuchen. Zu diesem Zweck wollen wir Antikörper-abhängige Defekte der zellulären Erregbarkeit und der Schaltkreise im Hippocampus verstehen. Durch lokal eingegrenzte Antikörper-Neutralisierung in vivo unter Verwendung von GABAB1/2-ECD-Fc-Fusionsproteinen wollen wir betroffene Regionen im Hippocampus eingrenzen, die für Epilepsie und kognitive Störungen verantwortlich sein können. Schließlich werden wir prüfen, ob von Patienten stammende GABAB-Rezeptor-Antikörper eine ähnliche synaptische Pathologie auch in menschlichen iPSC-Neuronen und in menschlichem Hirngewebe auslösen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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