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Frühe naturwissenschaftliche Lernmotivation: Einfluss der Qualität und Häufigkeit naturwissenschaftlicher Lerngelegenheiten in der Kita
Antragstellerin
Dr. Elisa Oppermann
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 432662741
Naturwissenschaften sind ein wichtiger Bildungsbereich in der Kindertageseinrichtung. Studien zeigen, dass Kinder neben Vorläuferfähigkeiten im Wissen auch frühe motivationale Überzeugungen entwickeln. Die frühe Lernmotivation ist wiederum ausschlaggebend für die weitere Beschäftigung mit naturwissenschaftlichen Inhalten und damit auch die Kompetenzentwicklung bis in die Schulzeit. Altersgerechte naturwissenschaftliche Bildungsangebote können die Entwicklung naturwissenschaftlicher Lernmotivation sinnvoll unterstützen.Obgleich die empirische Forschung zu frühkindlichen Bildungsansätzen in den letzten Jahren ausgebaut wurde, ist über die Bedingungsfaktoren für die Entwicklung positiver motivationaler Überzeugungen in den Naturwissenschaften wenig bekannt. Es ist anzunehmen, dass der Erfolg früher naturwissenschaftlicher Förderung vor allem von der Häufigkeit und Qualität der Interaktionen zwischen frühpädagogischen Fachkräften und Kindern in solchen Lerngelegenheiten abhängt. Bisher fehlen jedoch empirische Befunde, um diese Annahmen mit Blick auf motivationale Kompetenzaspekte zu prüfen. Ein zentrales Anliegen dieses Vorhabens ist es daher, den Einfluss der Prozessqualität sowie der Häufigkeit von Fachkraft-Kind-Interaktionen in naturwissenschaftlichen Lerngelegenheiten auf die naturwissenschaftliche Lernmotivation der Kinder zu untersuchen. Vor dem Hintergrund gravierender Geschlechtsunterschiede in der naturwissenschaftlichen Lernmotivation bei älteren Kindern und Jugendlichen, widmet sich das Vorhaben zudem geschlechtsspezifischen Mustern in der Fachkraft-Kind-Interaktion. Einige wenige Studien geben erste Hinweise auf geschlechtsspezifische Muster in der Qualität und Häufigkeit von Fachkraft-Kind-Interaktionen in der frühen Bildung, die Befundlage ist jedoch spärlich und inkonsistent.Der Einfluss einer geplanten naturwissenschaftlichen Lerngelegenheit auf die Lernmotivation soll in einem randomisierten Kontrollgruppen-Design untersucht werden. Ferner sind standardisierten Beobachtungen (Videoanalysen) der Fachkraft-Kind-Interaktionen in dieser Lerngelegenheit sowie quantitative Befragungen der Kinder mit etablierten Instrumenten geplant. Die Studie ist hierbei als Ergänzung zur „NaQua“-Studie gedacht, welche den Einfluss struktureller Rahmenbedingungen sowie professioneller Kompetenzen pädagogischer Fachkräfte auf die naturwissenschaftliche Anregungsqualität untersucht. Das Vorhaben erweitert die NaQua-Studie um die Erhebungen weiterer Prozessmerkmale sowie um die Erhebungen auf Kinderebene. Durch die Einbettung in das NaQua-Projekt kann erstmals die komplette angenommene Wirkungskette von professionellen Kompetenzen über Prozessmerkmale auf die Motivation der Kinder empirisch überprüft werden. Das Vorhaben liefert somit einen theoretischen Ertrag zum verbesserten Verständnis diese Zusammenhänge, sowie einen praktischen Ertrag zur Weiterentwicklung der Qualität frühkindlicher Bildungsinstitutionen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen