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Bedeutung von struktureller Vegetationsheterogenität für Vögel und Fledermäuse in anthropogen geprägten Landschaften

Antragstellerin Dr. Kirsten Jung
Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 433326865
 
Strukturelle Vegetationsheterogenität ist ein entscheidender Faktor, der Abundanz und Diversität von Vertebraten bestimmt. Vegetation erleichtert ihre Bewegungsmöglichkeiten durch Landschaften, bietet essenzielle Ressourcen wie Nahrung und Quartier, aber auch Deckung vor visuell orientierten Prädatoren. Vegetation bietet auch Schutz vor direkter menschlicher Störung wie z.B. Licht und Lärm. Beide Störungsquellen beeinflusst die Tierwelt stark, können zu veränderter Aktivitätsrhythmik führen, Artinteraktionen verändern und Einfluss auf Kommunikation und Bewegungsmuster von Arten haben. In mein Projekt möchte ich die relative Bedeutung von Vegetationsheterogenität und menschlicher Störung auf die zeitliche Dynamik der taxonomischen und akustischen Zusammensetzung von Artgemeinschaften in anthropogenen Landschaften untersuchen. Hierbei konzentriere ich mich vorwiegend auf die Gemeinschaften der Vögel und Fledermäuse, erweitere aber die akustische Bestimmung und Lautanalyse auch auf weitere vokale Arten, um mögliche zwischenartliche akustische Interaktionen bewerten zu können. In einem zweiten Teil konzentriere ich mich auf den Wald, da hier menschliche Störung durch Licht und Lärm am geringst ist und arbeite auf den Flächen des gemeinschaftlichen Waldexperimentes. Hier untersuche ich den Effekt von struktureller Vegetationsveränderung auf Arten, ihre funktionale Nische und Artinteraktionen. In einem weiteren Arbeitspaket widme ich mich dann der Dimension des menschlichen Einflusses auf nicht-menschliche Lebensgemeinschaften insbesondere im urbanen Raum, der sich durch vermehrte direkte Störung (e.g., Licht und Lärm) auszeichnet. Hier möchte ich dynamische Veränderungen im Verhalten, Interaktionen von Arten und ihrer funktionalen Nische ergründen. Gleichzeitig widme ich mich auch der menschlich gestalteten, strukturellen Heterogenität im urbanen Raum, der menschlichen Wahrnehmung von akustischer Vielfalt und ihrer Bedeutung für die Wertschätzung von Biodiversität. Die Erkenntnisse meiner Studie liefern einen essenziellen Beitrag, um die zeitliche Dynamik von Aktivitätsmustern und Artinteraktionen in Lebensgemeinschaften anthropogener Landschaften zu verstehen. Meine Ergebnisse liefern auch einen bedeutenden Beitrag dazu, die Plastizität funktionaler Nischen von Arten mit zunehmender Landschaftsveränderung zu quantifizieren. Die Integration der menschlichen Dimension in meinem Projekt ermöglicht es zudem die Rolle des Menschen und seines Verhaltens für ökologische Prozesse zu erfassen. Inwieweit gestalte der Mensch nicht-menschliche Lebensgemeinschaften, wie wird akustische Diversität wahrgenommen und wertgeschätzt? Dies dient auch dazu zu ergründen, wie kleine Veränderungen in Bewirtschaftung und Gestaltung anthropogenen Landschaften und/oder einzelner ökologischer Räume, die Diversität Vögeln und Fledermäusen und damit auch die akustische Diversität nachhaltig fördern kann und dadurch auch zum menschlichen Wohlbefinden beiträgt.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
 
 

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