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Zur Digitalisierung Verlässlichkeit suchender Organisationen - Fortsetzungsantrag: Die Einführung neuer Technologien bei Sicherung hoher Verlässlichkeit: Eine Vergleichsstudie in Krankenhäusern
Antragsteller
Professor Dr. Jörg Sydow
Fachliche Zuordnung
Management und Marketing
Förderung
Förderung seit 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 433346374
Krankenhäuser lassen sich durch die Verfolgung von grundlegenden Zielen wie Fehlervermeidung und Patientensicherheit als in besonderem Maße nach Verlässlichkeit suchende Organisationen bzw. „reliability-seeking organizations“ (RSOs) beschreiben, die aber nicht das Reliabilitätsniveau von klassischen Hochzuverlässigkeitsorganisationen erreichen. Die bisherige Forschung über „High Reliability Organizations“ (HROs) gibt Aufschluss darüber, wie solche Organisationen stabile Routi-nen und flexible kognitive Prozesse zur Erlangung von Verlässlichkeit einsetzen. Weniger beleuchtet wird allerdings, wie RSOs ihre Verlässlichkeit während geplanten organisationalen Wandels wie der Einführung einer neuen Technologie erhalten können. Durch Nutzung von Praxistheorie und der Resourcing-Perspektive möchte das vorgeschlagene Projekt daher am Beispiel von Krankenhäusern untersuchen, wie RSOs eine schon erreichte Verlässlichkeit im Zuge des Einzugs einer neuen Tech-nologie erhalten oder gar verbessern können. Da RSOs unterschiedliche Technologien einführen, zielt das geplante Projekt auch darauf ab zu untersuchen, wie die entsprechenden Implementation-s¬praktiken einer solchen Organisation von der eingeführten Technologie beeinflusst werden. Dabei nimmt das Projekt zwei unterschiedliche Arten von Technologien in den Blick, die das reliable Errei-chen bestimmter Organisationsziele höchst unterschiedlich beeinflussen können.Untersucht werden soll dies in deutschen Fachkrankenhäusern. Methodisch wird dabei ein qualita-tiver Forschungsansatz (vor allem Führung und Auswertung von Interviewdaten, aber auch fokus-sierte Ethnographie und die Analyse von Sekundärdokumenten) verfolgt. Durch die Entwicklung eines praxistheoretisch informierten Prozessmodells wird das Projekt einen Beitrag zur Literatur über Verlässlichkeit suchende Organisationen leisten. Da Verlässlichkeit dabei als eine Teildimension von organisationaler Effektivität verstanden werden kann, weisen die Er-gebnisse ein Generalisierungspotential über den Kontext von Krankenhäusern hinaus auf. Darüber hinaus werden sich praxisrelevante Handlungsimpulse für Gesundheitsorganisationen ergeben.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Großbritannien
Kooperationspartner
Professor Dr. Davide Nicolini