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Next-Generation Sequencing und funktionelle Charakterisierung von Varianten unklarer Signifikanz in pädiatrischen Hepatopathien

Antragstellerin Dr. Amelie Stalke
Fachliche Zuordnung Humangenetik
Gastroenterologie
Zellbiologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 433387263
 
Lebererkrankungen bei Kindern haben oft eine genetische Ursache, die häufig nicht sofort zu identifizieren ist. Die Diagnosefindung basiert primär auf dem klinischen Erscheinungsbild der Kinder, welches durch radiologische sowie laborbiochemische Analysen ergänzt wird. Der Phänotyp der Kinder mit einer bestimmten Hepatopathie kann dabei trotz gleicher genetischer Grundlage sehr vielfältig sein und gleichzeitig starke Überlappungen mit anderen pädiatrischen Hepatopathien aufweisen, was die Diagnosefindung deutlich erschwert. Viele Hepatopathien sind lebensbedrohend oder –verkürzend und der Krankheitsverlauf hängt oft stark von einer frühzeitigen Diagnose ab. Eine molekulargenetische Diagnostik ist oftmals hilfreich in der Diagnosefindung. Jedoch werden dabei häufig Varianten detektiert, deren Signifikanz und somit klinische Auswirkungen unbekannt sind (VUS). Dies bedeutet oftmals große Ungewissheit, sowohl für die behandelnden Ärzte als auch für die Patienten und ihre Familien. Eine funktionelle Charakterisierung solcher VUS ist daher von besonderem Interesse. Eine große Zahl an Patienten bleibt nach Durchführung einer molekulargenetischen Routine-Panel Diagnostik weiterhin ohne Diagnose. Da oftmals mehrere Familienmitglieder betroffen sind, ist eine erbliche und bisher noch nicht beschriebene Ursache der Erkrankung naheliegend. Hier ist eine umfassende genetische Analyse der Patienten, über die Routine-Panel Diagnostik hinaus, besonders erstrebenswert.Ziel 1: Die funktionelle Charakterisierung von VUS in definierten Genen (in NOTCH2 und JAG1, assoziiert mit dem Alagille Syndrome und in ATP7B, assoziiert mit dem Wilson Syndrom) die in der Routine-Panel Diagnostik identifiziert wurden. Dies erfolgt anhand genspezifischer in vitro Analysen sowie anhand der Untersuchung von Patientenmaterial. Ziel 2: Analyse von Patienten mit unklarer Hepatopathie anhand einer Ganz-Exom-Sequenzierung in Trio- oder Multi-Sample-Analysen (Abgleich der Exomdaten des Indexpatienten mit den Exomdaten der Eltern bzw. weiterer Familienmitglieder). Dies erlaubt es, die Anzahl an potentiell krankheitsverursachenden genetischen Varianten im Exom des Indexpatienten weiter einzugrenzen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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