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Krise und Aufbruch. Das Zeitalter des Investiturstreites jenseits des Investiturstreites.

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 433800097
 
Das beantragte Netzwerk möchte mithilfe unterschiedlicher methodischer Ansätze eine Reihe von besonders prägenden und tiefgreifenden Wandlungen auf der Ebene der sozialen und institutionellen Strukturen sowie der herrschaftlichen und kommunikativen Praktiken erforschen, die sich im Zeitalter des sogenannten Investiturstreites (1070–1130) im römisch-deutschen Reich ereigneten. Ziel ist es, den bislang vorwiegend einzeldisziplinär und regional angelegten Zugriff zu überwinden und eine methoden- und länderübergreifende Perspektive zu eröffnen, durch welche die räumlichen Spezifika kontrastiv beleuchtet und dem ursächlichen Zusammenhang zwischen den zu untersuchenden Veränderungen einerseits und dem Investiturstreit andererseits angemessen herausgearbeitet werden können. Die Arbeit im Netzwerk ist in drei miteinander sehr eng verwobene Forschungsbereiche gegliedert: 1) Forschungsparadigmata. 2) Strukturen und Netzwerke. 3) Medien und Zeichen. Der erste Forschungsbereich beschäftigt sich mit der Frage nach der Angemessenheit und Brauchbarkeit der Forschungsparadigmata, anhand derer die Mittelalterforschung die fragliche Epoche beschrieben und charakterisiert hat, so zum Beispiel Investiturstreit, Reichskirche, (gregorianische) Reform und mutation féodal. Im Rahmen des zweiten Forschungsbereiches möchte das Netzwerk mithilfe von prosopographischen Teilprojekten und computergestützten Analysen hinterfragen, von welchen Wandlungen bestehende Interaktionsräume und Netzwerke etwa von Klöstern, Bischöfen und Markgrafen erfasst wurden. Im dritten Arbeitsfeld wird sich das Netzwerk mit den Veränderungen im Bereich der Schriftkultur und der diplomatischen Quellen auseinandersetzen, insbesondere mit den feierlichen Urkunden. Um eine möglichst aussagekräftige Bestandaufnahme der Veränderungsdynamiken in beiden Reichsteilen zu erlangen, werden die Netzwerkmitglieder in jedem der fünf vorgesehenen Workshops repräsentative Fallstudien jeweils zu einer deutschen und einer italienischen Region präsentieren, wobei durch die Gegenüberstellung von Fallbeispielen und die Einbeziehung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus verschiedenen Ländern und Forschungstraditionen ein eindeutiger Fortschritt in der historischen Heuristik und der kulturwissenschaftlichen Theoriediskussion zu erwarten ist.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
 
 

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