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Drei Experimente zur Diskriminierung, Ungleichheit und Verletzlichkeit

Antragsteller Dr. Vojtech Bartos
Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2019 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 433837471
 
Soziale Ungerechtigkeit und Diskriminierung sind weit verbreitet. Ich schlage drei Studien vor, welche sich mit diesen Problemen beschäftigen.Die erste Studie ist motiviert durch die Unterrepräsentation von ethnischen Minderheiten in Beratungspositionen. Die Studie testet experimentell die ethnische Diskriminierung in einem Markt für Beratungsangebote. Es wird hinterfragt ob und wie Individuen Berater aus Minderheitsgruppen diskriminieren, und wie ein Ratschlag verwendet wird, falls er von einem solchen Berater kommt. Wir untersuchen dies in einem Online-Experiment. Wir stellen eine kostenpflichtige Möglichkeit zur Verfügung ein Anleitungsvideo anzuschauen, in welchem ein Berater eine Strategie zum Lösen einer Lohn-relevanten anstrengenden Aufgabe preisgibt. Wir manipulieren das Video in Hinblick auf die Hautfarbe des Beraters durch die Verwendung von Videonachbearbeitungstechniken, die Menge an Informationen über das Beratungsvideo, und die Belohnung für die Erledigung der Aufgabe.Die zweite Studie untersucht das Problem von geschlechterspezifischen Unterschieden im Hinblick auf die Bereitschaft ein kompetitiv geprägtes Umfeld zu betreten. Dies könnte zu den anhaltenden Unterschieden zwischen Männern und Frauen im Arbeitsmarkterfolg beitragen. In einem neuartigen Laborexperiment analysieren wir realistische Versionen von Wettbewerben. Wir schätzen nicht-parametrisch die Gewichtung der vorliegenden Motive, welche zu den Geschlechterunterschieden im Verhalten führen. Und zuletzt entwerfen wir einen Wettbewerb, welcher zu den geringsten Geschlechterunterschieden führen sollte. Diesen testen wir daraufhin gegen Referenzwettbewerbe, welche in der Literatur normalerweise verwendet werden, um die Politik zu informieren.Das Ziel der letzten Studie ist anders. Es beginnt mit der Prämisse, dass weibliche Haushaltshilfen aus den Philippinen häufig misshandelt werden. Das Ziel ist es eine verhaltensbasierte Intervention zu designen,welche darauf abzielt die Lebens- und Arbeitsbedingungen dieser Frauen zu verbessern. Die Studie basiert auf einer erfolgreichen Intervention,welche zeigt, dass Arbeiterinnen von weniger Misshandlungen berichten und ihre Arbeitsverträge verlängern, wenn sie Ihrem Arbeitgeber bei dem ersten Treffen ein kleines Geschenk geben und ein Foto ihrer Familie zeigen. Wir entwerfen ein anreizbasiertes Onlineexperiment mit repräsentativen Bevölkerungsgruppen aus Hong Kong und Saudi-Arabien, in welchem wir die Einflüsse der Intervention auf das Verhalten der Arbeitgeber gegenüber Philippinerinnen und der impliziten Haltung zu diesen im Allgemeinen analysieren. Wir unterscheiden die jeweiligen Kanäle:reduzierte soziale Distanz, erhöhte Reziprozität, erhöhte moralische Kosten für das Zufügen von Schaden, und der psychologische Effekt des ersten Eindrucks. Die Ergebnisse könnten kostengünstige Interventionen anregen, zusätzlich zu den kostenintensiven rechtlichen Änderungen, welche normalerweise zur Arbeitsplatzregulierung eingesetzt werden.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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