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Agency-Probleme in Kreditverbriefungen
Antragsteller
Professor Dr. Martin Hibbeln
Fachliche Zuordnung
Accounting und Finance
Förderung
Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 434130478
In diesem Projekt werden Agency-Probleme im Rahmen der Verbriefung von Krediten untersucht, insbesondere von Immobilienkrediten. Die aus derartigen Verbriefungen resultierenden Agency-Probleme haben erheblich zur Entstehung der Finanzkrise beigetragen. Seitdem haben verschiedene regulatorische Maßnahmen stattgefunden, um diesen Problemen entgegenzuwirken und das Vertrauen der Investoren wiederherzustellen, wie z. B. ein Selbstbehalt und die sogenannte STS-Regulierung („simpel, transparent, standardisiert“). Bereits bei der Einführung des Selbstbehalts war jedoch umstritten, ob ein fünfprozentiger Selbstbehalt für eine Interessenharmonisierung zwischen Investoren und Originatoren geeignet ist. In diesem Projekt soll untersucht werden, welche Agency-Probleme am Verbriefungsmarkt vorliegen und ob die ergriffenen Maßnahmen zu einer wirkungsvollen Reduktion der Agency-Probleme führen. Diese Analysen werden dadurch ermöglicht, dass mittlerweile Informationen zur Entwicklung der verbrieften Kredite auf Einzelkreditebene verfügbar sind. Zu diesem Zweck wird in diesem Projekt erstens die Auswirkung eines Selbstbehalts auf die Qualität der verbrieften Kredite zum Zeitpunkt der Verbriefung untersucht. Zweitens werden die Auswirkungen eines Selbstbehalts auf das Verhalten der Banken im Rahmen von Monitoring und Workout nach erfolgter Verbriefung analysiert. Drittens wird untersucht, ob die Komplexität von Verbriefungen, insbesondere bzgl. der Transparenz im Rahmen der Investmentprospekte, Rückschlüsse auf die Performance der Verbriefungen liefert. Viertens wird analysiert, ob die erhöhten Transparenzanforderungen der STS-Regulierung zu einer wirksamen Reduktion von Agency-Problemen führen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen