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Die Anpassung von Candida albicans an Entzündungsmediatoren und die Konsequenz dieser Anpassung für die Immunerkennung und Pathogenese.

Antragsteller Dr. Mark Gresnigt
Fachliche Zuordnung Medizinische Mikrobiologie und Mykologie, Hygiene, Molekulare Infektionsbiologie
Immunologie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 434385622
 
Es gibt Hinweise darauf, dass die Hefe Candida albicans schon früh in der Evolution des Menschen als harmloser Kommensale auf Schleimhäuten und insbesondere im gastrointestinalen Trakt zu finden war. Jedoch ermöglichen Medikamente der modernen Medizin opportunistische Infektionen durch C. albicans. Dazu gehören Behandlungen mit Breitspektrumantibiotika, welche die protektive Mikrobiota zerstören oder zytostatische Behandlungen, welche die intestinale Barriere und das Immunsystem beeinträchtigen.Von bestimmten Bakterien ist bekannt, dass sie Immunmediatoren, wie beispielsweise Zytokine, detektieren können. Dies führt zu Anpassungen, die deren Virulenz beeinflussen.Auch für die Pathogenese von C. albicans Infektionen kann die Anpassung an die inflammatorische Umwelt eines Wirts eine Rolle spielen. Zum einen unterstützt die Koexistenz von C. albicans mit dem menschlichen Wirt die Koevolution von Anpassungsstrategien, welche entweder eine kommensale oder eine pathogene Lebensweise fördern. Zum anderen deuten erste publizierte Hinweise und meine eigenen ersten Untersuchungen darauf hin, dass Immunmediatoren wie Zytokine von C. albicans wahrgenommen werden und zu Veränderungen in der Verhaltensweise führen. Es fehlen jedoch systematische Untersuchungen zur Anpassungsfähigkeit und zu Anpassungsstrategien von C. albicans in Bezug auf Immunmediatoren. Zudem ist unklar ob solche Immunmediator-induzierten Adaptationen des Pilzes die Virulenz verstärken oder eine Schlüsselrolle für die Unterdrückung von Virulenzfaktoren einnehmen und damit zur kommensalen Lebensweise beitragen. Inwiefern solche Anpassungen von C. albicans die Abwehrmechanismen des Wirtes und die Pathogenese einer Infektion beeinflussen ist ebenso unbekannt. Deshalb soll in meinem Projekt untersucht und aufgeklärt werden (I) wie C. albicans die inflammatorische Umgebung wahrnimmt und sich anpasst, (II) wie das Immunsystem eine Anpassungen des Pilzes wahrnimmt und darauf reagiert, und (III) wie sich dies auf die Pathogenese auswirkt. Das Projekt führt die Bereiche Immunologie, Mykologie und Wirt-Pathogen-Interaktion zusammen, auf die ich mich seit Beginn meiner wissenschaftlichen Karriere konzentriert habe. Als Trägerinstitut meines Projektes habe ich das Hans-Knöll-Institut in Jena ausgewählt, welches über eine exzellente wissenschaftliche Ausstattung verfügt und eine enge Zusammenarbeit mit weltweit führenden Experten der Infektionsbiologie von C. albicans ermöglicht. Die Untersuchungen sind so angelegt, dass unser Verständnis für die Auswirkungen einer Entzündung auf die Pilzantwort und Anpassung an den Wirt deutlich erweitert wird und damit Anhaltspunkte für die Entwicklung von neuen Therapien bietet. Diese könnten gezielt Mechanismen der Pathogenität blocken und damit den Ausgang einer Candida Infektion verbessern/beeinflussen.
DFG-Verfahren Emmy Noether-Nachwuchsgruppen
 
 

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