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Nährstoffverwertung und Anpassungen des Stoffwechsels bei hohen Anteilen freier Aminosäuren in Futter für Masthühnern (Broiler)
Antragsteller
Professor Dr. Wolfgang Siegert
Fachliche Zuordnung
Tierzucht, Tierernährung, Tierhaltung
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 434519168
Den Rohproteingehalt des Futters bei bedarfsdeckender Versorgung der Tiere mit Aminosäuren (AS) abzusenken ist wünschenswert, da die Nutzungseffizienz des Stickstoffs (N) erhöht und negative Umweltwirkungen der Tierhaltung verringert werden. Der notwendige Anteil freier AS in Futtermischungen steigt je geringer der Rohproteingehalt des Futters ist um die Tiere dem Bedarf entsprechend mit AS zu versorgen. Somit werden mehr freie im Verhältnis zu peptidgebundenen AS verfüttert. Neben Unterschieden der Absorption gibt es auch postabsorptiv physiologische Unterschiede, die sich aus der Verfütterung von freien oder peptidgebundenen AS ergeben. Diese sind teilweise bislang nur theoretisch abgeleitet. Ihre tatsächliche Bedeutung für die Verwertung von AS ist demnach ungeklärt.Ziel des Projekts ist es, die Bedeutung der Versorgung mit Asparagin und Glutamin sowie einer veränderten Säuren-Basen-Bilanz bei Masthühnern (Broilern) als mögliche Ursachen einer verringerten Nährstoffverwertung bei hohen Anteilen freier AS im Futter zu untersuchen. Anpassungen des Stoffwechsels an hohe Anteile freier AS im Futter sollen erforscht und Grenzen der Anpassung herausgearbeitet werden. Dabei sollen Rückschlüsse auf Adaptationszeiten und einen möglichen maximalen Anteil freier AS im Futter gezogen werden, der ohne Beeinträchtigung der N-Nutzungseffizienz und des Wachstums möglich ist.Die wesentlichen zu prüfenden Hypothesen des Projekts sind:a) Es gibt eine Grenze des Austauschniveaus von peptidgebunden gegen freie AS, bis zu der eine Anpassung der Tiere ohne Beeinträchtigung der N-Nutzungseffizienz möglich ist. Diese ist höher, sofern Asparagin und Glutamin bei hohen Anteilen freier AS berücksichtigt werden.b) Bei hohem Einsatz freier AS im Futter ist die Säuren-Basen-Bilanz der Tiere in Richtung sauer verschoben. Sofern Asparagin und Glutamin berücksichtigt sind, ist dies weniger ausgeprägt.c) Stoffwechselmetabolite im Blut geben Aufschluss darüber, welche Anpassungsmechanismen an hohe Anteile freier AS im Futter aktiv sind und geben Hinweise auf bisher unbekannte Anpassungsmechanismen.Das Projekt umfasst drei aufeinander aufbauende Versuche. Zunächst wird die AS-Verdaulichkeit von Futtermischungen ermittelt, um gleiche Konzentrationen an verdaulichen AS für die folgenden Versuche zu ermöglichen. Beim zweiten Versuch wird das höchstmögliche Austauschniveau von freien gegen peptidgebundene AS ermittelt, bei dem die N-Nutzungseffizienz nicht beeinträchtigt ist. Darauf aufbauend wird im dritten Versuch ein möglichst hohes Austauschniveau ohne beeinträchtigter N-Nutzungseffizienz mit einem höheren Austauschniveau verglichen. Messungen werden in engem zeitlichen Abstand nach der Umstellung von Futter mit üblichen Anteilen freier AS durchgeführt um Anpassungen des Stoffwechsels und Ursachen für unerwünschte Folgen hoher Anteile freier AS zu identifizieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen