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"Sedimentationsmuster Lanzarotes als Ausdruck des quartären Umweltwandels auf den Ostkanaren und in Nordafrika."

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 434520461
 
Das Tal von Femes auf der Insel Lanzarote (Kanarische Inseln) wurde vor etwa einer Million Jahren durch einen Vulkan abgedämmt. Seit dieser Zeit wurden sämtliche Sedimente darin gespeichert. Die bis etwa 50m mächtigen Sedimente im Zentrum der Talung sind feinkörnig und horizontal geschichtet. Sie bestehen aus umgelagerten Böden und autochthonen Bodenbildungen, die durch einen erhöhten Smectitgehalt gekennzeichnet sind, sowie aus vulkanischen Tephren mit Lapillibeimengungen und aus äolischen Komponenten. Der überwiegende Anteil der Äolianite stammt vom Afrikanischen Kontinent und enthält in wechselnden Anteilen Beimengungen von Quarz (Feinsand bis Silt) und Tonmineralen (Kaolinit und Illit), Materialien, die unter natürlichen Bedingungen auf der Insel nicht existieren und auch nicht gebildet werden können. Ziel des Projektes ist es, den Sedimentationsverlauf in der Talweitung von Femes zu rekonstruieren und mögliche Ursachen und steuernde Faktoren über entsprechende Sedimentcharakteristika zu bestimmen. Darüber hinaus wird versucht, den Wandel der Umweltbedingungen über die Analyse von Ostrakoden-Gesellschaften nachzuzeichnen. Über einen multimethodischen Ansatz möchten wir der Frage nachgehen, ob und in wie weit überregionale Klimaphänomene (Heinrich Events [HE] und/oder präzessionsbedingte Monsunintensität) den Sedimentationsverlauf und/oder die autochthonen Bodenbildungen beeinflussten. Überregionale Klimatrends geben Hinweise über die jeweiligen Umweltzustände in den Herkunftsgebieten der Äolianite. So werden 1. autochthone, smectitische Bodenbildungen mit stabilen Umweltbedingungen vor Ort in Verbindung gebracht.2. erhöhte quarzhaltige Feinsandanteile mit zeitweise sehr ariden Bedingungen im Antiatlas gekoppelt, die wir mit HE in Verbindung bringen und 3. erhöhte Kaolinitgehalte und quarzreiche Mittel- und Feinschluffanteile mit präzessionsbedingter Vegetationsauflichtung im subsaharischen Raum verknüpft.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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