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Von Governanceexperimenten zur Dekarbonisierung: Die politische Institutionialisierung von Minderungsvorhaben in Schwellenländern (Fortsetzungsantrag)

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 434892950
 
Mit diesem Antrag schlagen wir eine 12-monatige Verlängerung des laufenden DFG-Forschungsprojekts „Institutionalisierung kohlenstoffarmer Entwicklung im globalen Süden“ (INLOCADE) vor. Unsere Forschungsfrage bleibt weiterhin: Unter welchen Bedingungen wird Klimaschutz in den emissionsintensiven Sektoren Energie und Landwirtschaft auf subnationaler Regierungsebene demokratischer Schwellenländer politisch institutionalisiert? Während wir viele Aspekte unseres Forschungsdesigns beibehalten, weisen unsere aktuellen Ergebnisse in Verbindung mit einer Literaturrecherche und einer historischen Analyse zur Institutionalisierung im Globalen Süden (beide under review) auf notwendige Änderungen des ursprünglichen Forschungsansatzes hin: (1) Wir müssen die Bedingungen von Diskursen und Machtverhältnissen einbeziehen, da sie für die von uns identifizierten Projektfälle von hoher Relevanz sind, während sich gleichzeitig nur wenige Studien zur Institutionalisierung von kohlenstoffarmer Entwicklung damit befassen. (2) Erste Bewertungen relevanter Fälle und deren Auswirkungen auf die politische Institutionalisierung haben die Notwendigkeit eines komplexeren vergleichenden Ansatzes gezeigt, als im ursprünglichen Antrag angenommen. Dies erfordert eine fortlaufende Bewertung der Institutionalisierung dieser Projekte sowie ihrer Auswirkungen auf die politische Institutionalisierung des Klimaschutzes auf subnationaler Ebene, um relevante Bedingungen angemessen zu identifizieren. Darüber hinaus führen wir anstelle einer umfassenden Qualitative Comparative Analysis (QCA) eine QCA für alle vier Ergebnisdimensionen (Rhetorik, Organisation, Politik und Implementierung) durch. Seit Beginn von INLCODE 2021 haben wir vier umfangreiche länderbezogene Projektdatenbanken entwickelt, den konzeptionellen Rahmen präzisiert und die Methodik angepasst. Aufgrund der durch Covid-19 verursachten Beschränkungen in unseren Fallstudienländern (Brasilien, Indien, Indonesien und Südafrika) mussten wir unsere Feldforschung jedoch vom Herbst 2021 um mehr als ein Jahr verschieben. Da das Projekt weitgehend von empirischen Erkenntnissen abhängig ist, haben wir intensive Sekundärforschung betrieben und lokale Projektassistenten beauftragt, uns bei der Identifizierung relevanter Fallstudien zu unterstützen. Wir planen nun die Feldforschung Ende 2022/Anfang 2023 durchzuführen. Die Verschiebung des Zeitrahmens bedeutet, dass wir die Einzelfall- und Vergleichsanalysen dann erst im Jahr 2023 durchführen werden. Eine Verlängerung des Projekts um 12 Monate würde uns ermöglichen die oben erwähnten konzeptionellen Änderungen einzubeziehen und die QCA durchzuführen, die als Innovation im Mittelpunkt unseres Forschungsprojekts steht. Es würde uns erlauben, von Erkenntnissen zu Einzelfällen auf Muster über die Fälle hinweg zu schließen, die Einzelfallstudien systematisch zu vergleichen und die Bedeutung einer größeren Anzahl von Bedingungen für die Institutionalisierung von Klimaschutz zu identifizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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