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Peter Handkes Notizbücher. Eine kommentierte und genetisch-kritische digitale Edition
Antragsteller
Dr. Ulrich von Bülow
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 435049492
Die seit Beginn der 1970er Jahre kontinuierlich angelegten Notizbücher Peter Handkes stellen einen einzigartigen Bestand dar. Derzeit sind 75 Notizbücher mit einem Gesamtumfang von ungefähr 10.900 engbeschriebenen Seiten aus dem Zeitraum von 1971 bis 1990, samt den korrespondierenden Fassungen literarischer Werke und Begleitmaterialien wie Fotos, Korrespondenzen, Sammelstücke, fast zur Gänze im Deutschen Literaturarchiv in Marbach (DLA) und im Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien (ÖNB) zugänglich. Ihr zwischen Werknotiz, Aufzeichnung, Reisejournal, Lektürekommentar und Tagebuch changierender Charakter macht sie zum Quellenmaterial für eine Reihe von poetologischen und thematischen Fragestellungen; ihr intermedialer Charakter (Text-Bild-Relationen) macht sie zu eigenständigen Kunstwerken.Das Projekt unternimmt philologische Grundlagenforschung. Ziel ist die Erarbeitung einer kommentierten digitalen Edition eines ersten Teils von 22 Notizbüchern durch die Projektpartner ÖNB und DLA; sie stellt Forschern philologisch gesicherte, einfach les- und zitierbare sowie am Original (Faksimile) überprüfbare Texte mit einer knappen, aber informativen Kommentierung und biografischen Kontextualisierung zur Verfügung (open access). Alle Texte werden modernen Standards gemäß in TEI codiert und für ein Register aller erwähnten Personen, Institutionen, Zeiten und Werke auswertbar gemacht; die Texte lassen sich darüber hinaus gezielt durchsuchen. Als technische Grundlage dient die von der ÖNB entwickelte und an einem Pilotprojekt erprobte Infrastruktur für digitale Editionen; sie wird durch individuelle grafische Lösungen modifiziert. Die Transparenz der Text-Codierungen und die Offenlegung des editorischen Berichts ermöglicht vergleichbaren Projekten, von den Erfahrungswerten zu profitieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Österreich
Kooperationspartner
Privatdozent Bernhard Fetz, Ph.D.