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Peter Handkes Notizbücher. Eine kommentierte und genetisch-kritische digitale Edition

Antragsteller Dr. Ulrich von Bülow
Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 435049492
 
1) Forschungskontext: Die von 1971 bis 1990 entstandenen 75 Notizbücher des Literaturnobelpreisträgers Peter Handke sind Dokumente einer konsequenten Mitschrift von spontanen Bewusstseinseindrücken aller Art. Dichte und Verschiedenartigkeit der Notizen sowie die Gestaltung mit bunten Stiften und Zeichnungen machen sie zu Kunstwerken von eigenem Rang. In den Aufzeichnungen erprobte Handke neue ästhetische Verfahren, die zu einer Wende in seiner Poetik führten. Zusammen mit seinen Vorlass-Materialien eröffnen die Notizbücher neue Zugänge zur Erforschung einer wichtigen Phase in seinem Gesamtwerk. Die Forschungsschwerpunkte der digitalen Notizbuchedition liegen im Theoriefeld zwischen Literatur- und Editionswissenschaft und digitalen Geisteswissenschaften. 2) Ziele: Das Langzeitvorhaben umfasst die Publikation aller 75 Notizbücher auf der Editionswebsite https://edition.onb.ac.at/handke-notizbuecher (open access). Nach der erfolgreichen Edition der ersten 22 Notizbücher konzentriert sich dieser Antrag auf die folgenden 26 Notizbücher von 1979 bis 1986 (3.967 Seiten). Sie sollen im praktizierten Standard als philologisch gesicherte, einfach les- und zitierbare sowie am Faksimile überprüfbare Texte mit knapper Kommentierung und Indexierung zur Verfügung gestellt werden. Die bestehende Vermittlungs- und Erschließungsangebote werden durch neue Inhalte und Itinerare wie eine Suchfunktion oder die Visualisierung von Reiseverläufen erweitert. 3) Methoden: Das Folgeprojekt kann auf ausformulierte Transkriptions-, Editions- und Codierrichtlinien, ein TEI-Schema und einen optimierten Workflow zurückgreifen, der klassische und digitale Methoden des Edierens kombiniert. Die Texte werden in Transkribus transkribiert und aktuellen Standards gemäß in TEI-XML codiert, wobei erstmals maschinelle Unterstützungen wie die Handwritten Text Recognition, Named Entity Recognition oder Text Mining eingesetzt werden. Neue Features und Tools werden agil entwickelt. Die Edition wird innerhalb der technischen Infrastruktur der ÖNB/GAMS gehostet und archiviert. 4) Neuheitsgrad: Die Edition betreibt Grundlagenforschung: Die Erstveröffentlichung der Notizbücher ist Voraussetzung für die konsequente Tiefenerschließung und Interpretation von Handkes Werk. Sie ermöglicht neue Fragestellungen und Erkenntnisse zur Poetik, zur Intertextualität seines Schreibens oder zur spezifischen Arbeitsweise und Werkgenese. Die Innovativen DH-Forschungsansätze ebnen neue Wege für digitale Projekte. 5) Beteilige Wissenschaftler*innen: Die involvierten Forscher*innen repräsentieren mit Institutionen mit Erfahrung im Umgang mit Originalmaterialien und Editionen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
Kooperationspartner Privatdozent Bernhard Fetz, Ph.D.
 
 

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