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Psychochemicals crossing the wall. Die Einführung der Psychopharmaka in der DDR, 1952-1989

Subject Area History of Science
Term from 2007 to 2011
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 43557046
 
Ziel des Forschungsvorhabens ist es, erstens die Einführung der Psychopharmaka in die DDR als drug trajectories nachzuvollziehen - (a) auf der Ebene der klinischen Erfahrung, Anwendung und Routine, (b) als Objekt der laborexperimentellen und klinischen Forschung, (c) als Gegenstand der staatlichen Arzneimittelregulation und (d) als pharmazeutisches Industrieprodukt. Zweitens soll über diese vier Achsen die zunehmende Vernetzung und Verschaltung von Instanzen, Institutionen und Akteuren rekonstruiert werden. Hierbei soll die jeweilige Organisation dieser Vernetzung als ein DDR-spezifisches, funktionales Äquivalent jener Elemente herausgearbeitet werden, die das moderne westeuropäische Gesundheitssystem charakterisieren. Drittens soll das Selbstverständnis der DDR als Alternative zum entstehenden medizinisch-industriellen Komplex westlicher Prägung historisch ernst genommen und analytisch fruchtbar gemacht werden: Begreift man das intensive Bemühen der DDR um eine rationale Steuerung des Gesundheitssystems nämlich als Versuch, dessen wachsende Komplexität durch intentionale Regulation zu gestalten und zu bewältigen, so hilft eben diese Differenz, die autonomen Regulationsprozesse der heutigen Gesundheitssysteme in ihrer spezifischen Komplexität besser zu verstehen. Grundlage ist eine Auswertung der Krankenblattbestände zweier sehr unterschiedlicher Einrichtungen (Universitätsnervenklinik der Charité Berlin und Bezirkskrankenhaus Brandenburg-Görden), der Werksarchive der DDR-Pharmabetriebe und der Akten der staatlichen Medizinalverwaltung. Das Projekt ist eingebunden in das europäische Netzwerk Drug standards sowie Teil des deutsch-französischen Forschungsverbundes History of Therapeutic Agents in France and Germany (Joint Research Group).
DFG Programme Research Grants
 
 

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