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Direktionale Konventionen einer Schriftsprache: Über die Entwicklungsmechanismen ihres Erwerbs

Antragstellerin Dr. Katarzyna Patro-Nürk
Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 436497993
 
Das Ziel des Projekts ist, die Mechanismen, die hinter dem Erwerb einer kulturellen Richtungskonvention des Lesens und Schreibens stehen (z. B. von links nach rechts in westlichen Kulturen) zu untersuchen. Frühere Studien haben gezeigt, dass bereits Kinder im Vorschulalter ihre ersten Lese- und Schreibversuche gemäß kultureller Richtungskonventionen organisieren. Dieser Prozess beginnt schon in der Vorschulzeit, bis die Richtungsgewohnheiten zu Beginn der Schule endgültig stabil und systematisch werden. Allerdings wurden die Mechanismen, die den Prozess der Richtungserkennung in dieser frühen Lebensphase eines Kindes auslösen, noch nicht systematisch untersucht.In diesem Projekt schlage ich drei mögliche Mechanismen vor und teste diese. Gemäß diesen Mechanismen können Kinder Skript-Direktionalität erlangen (i) während der Exposition gegenüber dem Leseverhalten von erwachsenen Lesern (z. B. Verfolgen von Text während des Lesens für Kinder), (ii) während der Exposition gegenüber physischen Eigenschaften des Drucks (z. B. der Orientierung einzelner Buchstaben); (iii) während der Exposition gegenüber dem räumlichen Verhalten von Erwachsenen über die Lese- und Schreibdomäne hinaus (z. B. Ordnen von Objekten in Übereinstimmung mit der kulturellen Ausrichtung). Jeder Mechanismus wird in einer von drei experimentellen Studien mit Kindern im Vorschulalter untersucht (N = 180 pro Studie basierend auf Power-Berechnungen). Alle drei Studien werden auf dem gleichen experimentellen Paradigma des künstlichen Sprachenlernens basieren.Das in dieser Forschungsrichtung erworbene Wissen kann unser Verständnis von kognitiven Prozessen verbessern, die unsere Lese- und Schreibfähigkeiten leiten. Darüber hinaus können die gewonnenen Erkenntnisse für die pädagogische Praxis beim Lesenlernen und Leselehren aufschlussreich werden, weil eine funktionierende räumliche-direktionale Verarbeitung notwendig für die Benutzung eines räumlich-direktionalen Skripts ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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