Detailseite
Projekt Druckansicht

“Schinkels Netzwerk und seine Entwürfe und Gutachten für Bauten in nichtpreußischen deutschen Bundesstaaten – Kulturtransfer als Beitrag zur kulturstaatlichen Konkurrenz im 19. Jahrhundert“ (Titel gekürzt gg. Erstbewilligung ME 1857/2-1)

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 436507091
 
Das Fortsetzungsprojekt liefert neue Erkenntnisse zu Schinkels Hof- und Berufsnetzwerk sowie zu den Entwürfen für Objekte in nichtpreußischen Bundesstaaten. Der Katalog der Objekte enthält Quellen und Pläne zu deren Baugeschichte und zu Auftraggebern. Darunter sind das Stadttheater Hamburg, das Zeughaus Hannover, das Augusteum Leipzig, die Altstädtische Wache Dresden und das Hoftheater Gotha die prominentesten. Durch neu entdecktes Quellenmaterial und innovative Fragestellungen außerhalb der Kunstgeschichte sind neue Themen entstanden, die erstmals in das Panorama von Schinkels strukturellem Netzwerk mit zeitgenössischen Künstlern, Diplomaten und Kaufleuten aufgenommen werden. Dies geschieht in den Rubriken A, der erweiterten und B, der neuen Themen. Zu den 4 Einzelthemen der Rubrik A gehören die 11 zusätzlich erkannten Entwürfe für nichtpreußische Bundesstaaten; die durch die Teegesellschaften beim Kronprinzen gewachsenen Hofkontakte; das Netzwerk am Berliner Theater und Schinkels Kontakte zum polnischen Adel. Die neuen Themen in Rubrik B betreffen nicht nur neu zu erforschende Verbindungen Schinkels im Rheinland, nach Hamburg und ins Königreich Sachsen, seine Beziehungen zu preußischen Militärs sowie die Kontakte mit den Geistesgrößen C. F. Rumohr und K. A. Böttiger. Erstmals können Werturteile über Schinkels Entwürfe quellenmäßig belegt werden. Die Kritik des Kasseler Theoretikers J. H. Wolff, die Einschätzungen von W. A. Shukowskis und C. von Rother sowie die Bewertungen Schinkels im Schornschen “Kunstblatt” sind zu erforschen. Der Sicht des Auslandes dient die Auswertung von Briefen P. von Nobiles und des Reisetagebuches von J.I. Hittorffs 1821. Erstmals kann die Querele um die Senatsberufung Schinkels in die Berliner Akademie der Künste, sowie die Beziehung zur Universität Königsberg aufgedeckt werden. Es wird das Berliner Netzwerk Schinkels um den "Verein der Kunstfreunde im Preußischen Staate" sowie der Austausch mit Chateauneuf, Moller und Geutebrück präsentiert. Damit gelingt es, die Genese der "Markenmachung" Schinkels durch seine Innovationen zu einem "Exportmodell" Preußens zu erhellen. Erstmals gelingt es, einen kulturpolitischen Grund für einen Auftrag an Schinkel und die Wahl von Gestaltungsvorbildern durch auswärtige Baumeister aus Gründen des Entwurfsschutzes zu belegen. Schinkels früher Umgang mit Barockbauten kann mittels Gutachten belegt werden. Die Auswertung der Briefe S. Boisserées ermöglicht es, die Wechselwirkungen innerhalb der frühen Denkmalpflege Preußens und in deutschen Bundesstaaten nachzuzeichnen sowie Schinkels bahnbrechende Impulse auf theoretischem Gebiet und dessen später als bei Wallraf und Moller einsetzende praktische Erhaltungsmaßnahmen einzuordnen. Die Projektfortsetzung liefert Beiträge zum Kulturtransfer und zur Rolle Schinkels bei der Stärkung Preußens als kulturpolitische Führungsmacht. Neben der Fachpublikation wird eine Quellenauswahl im TU Forschungsdatenrepositorium "DepositOnce" gespeichert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Magdalena Bushart
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung