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Religion für den Frieden: Eine Untersuchung von Botschaftern und Botschaften für den interreligiösen Frieden

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 436609542
 
Dieser Antrag formuliert ein Fortsetzungsprojekt für das DFG-geförderte Projekt "Religion für den Frieden: Identifizierung von Bedingungen und Mechanismen für interreligiösen Frieden". Das ursprüngliche Projekt untersuchte Bedingungen und Mechanismen friedlicher interreligiöser Beziehungen in einem mehrstufigen Forschungsdesign. Mithilfe eines neuen Konzepts interreligiösen Friedens identifizierte das Projekt durch eine globale quantitative Analyse zunächst ungünstige Bedingungen für interreligiösen Frieden, wie z.B. sich verstärkende soziale Trennlinien. Im nächsten Schritt wählte das Team Togo und Sierra Leone als unwahrscheinliche Erfolgsfälle aus, in denen der interreligiöse Frieden trotz ungünstiger Bedingungen ausgeprägt ist. Qualitative Analysen sowie Umfragen und Experimente in den Länderfällen zeigen die Bedeutung religiöser Würdenträger als "Botschafter" für den interreligiösen Frieden. Unsere Ergebnisse werfen jedoch auch neue Fragen hinsichtlich der Wirksamkeit religiöser Würdenträger als Friedensbotschafter und des Inhalts von Friedensbotschaften auf: Das Wissen über Friedensbotschafter und -botschaften muss (1) durch (vergleichende) Tests unserer Ergebnisse und neuer Hypothesen in anderen Kontexten erweitert und (2) hinsichtlich der kausalen Auswirkungen durch konkrete Interventionen vertieft werden. Das Fortsetzungsprojekt beantragt eine Finanzierung für zwei Jahre, um zwei Ziele zu verfolgen: Erstens sollen Daten erhoben werden, um die (vergleichende) Wirksamkeit religiöser Würdenträger als Friedensbotschafter und den wirksamen Inhalt von Friedensbotschaften in vier zusätzlichen Fällen zu untersuchen, in denen der interreligiöse Frieden relativ gering ist und Bedingungen günstig oder ungünstig sind (nämlich Österreich und Griechenland vs. Irak und Kenia). Die Untersuchung dieser zusätzlichen Fälle ist erstens wichtig, weil sich Mechanismen auf individueller Ebene hinsichtlich der Relevanz von Botschaftern und Botschaften für den interreligiösen Frieden in diesen Kontexten von den im ursprünglichen Projekt untersuchten unwahrscheinlichen Erfolgsfällen unterscheiden dürften. Zweitens werden die kausalen Auswirkungen von Interventionen auf interreligiösen Frieden getestet, die mithilfe unserer Forschung zu Friedensbotschaftern und -botschaften entwickelt werden (z.B. Social-Media-Trainings). Durch den Kontakt zu einer zivilgesellschaftlichen Organisation, die den Dynamiken abnehmenden interreligiösen Friedens in Togo entgegnen will, hat unser Team die einzigartige Möglichkeit, Interventionen mitzugestalten und ihre Auswirkungen auf den interreligiösen Frieden zu evaluieren. Diese Interventionsstudien können Fragen der Kausalität beantworten, die für die Erforschung des Zusammenhangs von Religion und Frieden von zentraler Bedeutung sind, und liefern Praktikern der Friedensförderung konkrete Hinweise auf Programme, die den interreligiösen Frieden fördern können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Niederlande, Schweden, Togo
 
 

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