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Miteinander in ethnischer Vielfalt: Neue Verhaltensindikatoren für den sozialen Zusammenhalt in multiethnischen Gemeinschaften

Antragsteller Dr. Nan Zhang, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 437007381
 
Sich in jüngerer Zeit verändernde globale Migrationsmuster haben vielfach zur öffentlichen Besorgnis über die möglichen negativen Folgen von ethnischer Diversität auf die soziale Solidarität in westlichen Gesellschaften geführt. Bisher haben jedoch nur wenige Studien versucht zu erklären, wie Vertrauen und Zusammenhalt in heterogenen Gemeinschaften aufrechterhalten werden können. Vor diesem Hintergrund zielt das vorgeschlagene Forschungsprogramm darauf ab, neuartige Verhaltensindikatoren für den sozialen Zusammenhalt in multiethnischen Nachbarschaften in deutschen Städten zu erstellen, um so die Entstehung positiver nachbarschaftlicher Beziehungen zwischen den Bewohnern zu analysieren. Während der gegenwärtige Stand der Forschung vorwiegend Vergleiche zwischen ethnisch homogenen und heterogenen Nachbarschaften zieht, besteht ein wesentlicher Beitrag des hier beabsichtigten Forschungsvorhabens darin, sich explizit auf wichtige bisher noch nicht erforschte Unterschiede zwischen ethnisch heterogenen Kontexten zu konzentrieren. Nur so können die Bedingungen verstanden werden, unter denen ethnische Diversität Zusammenhalt in der Gemeinschaft fördert bzw. auch möglicherweise untergräbt.Unter Verwendung innovativer experimenteller Feldmethoden werden in diesem Forschungsprojekt fortgeschrittene Verhaltensindikatoren entwickelt, um die Variation des „prosozialen“ Verhaltens in verschiedenen städtischen Nachbarschaften abzubilden. Darüber hinaus werden diese neu generierten Daten dazu verwendet, um (i) systematisch neue Theorien zu testen, wie verschiedene Merkmale heterogener Stadtteile zum lokalen Zusammenhalt beitragen, (ii) die Mechanismen auf individueller Ebene zu verstehen – „soziale“ Präferenzen, Durchsetzung sozialer Normen und interethnischer Kontakt – die dem sozialen Zusammenhalt in einem multiethnischen Umfeld zugrunde liegen und (iii) ein besseres Verständnis der sozialen Beziehungen zu entwickeln, das die Erfahrungen sowohl von Menschen ohne als auch Menschen mit Migrationshintergrund berücksichtigt. Insgesamt werden die Ergebnisse dieser Forschung neue wissenschaftliche Perspektiven für den Zusammenhalt in ethnisch vielfältigen Gemeinschaften eröffnen und entscheidendes politisches Wissen darüber generieren, wie Vielfalt in einer Zeit des rapiden demografischen Wandels funktionieren kann.
DFG-Verfahren Emmy Noether-Nachwuchsgruppen
 
 

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