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Mehr als Biologie? Der Einfluss des sozialen Geschlechts von CEOs auf Investorenverhalten während eines Börsenganges
Antragstellerin
Dr. Simone Eulitz
Fachliche Zuordnung
Accounting und Finance
Förderung
Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 437333593
Hochrangige Führungspositionen in Unternehmen sind weitgehend mit Männern besetzt. Die große Übereinstimmung von stereotypen Führungsrollen und männlichen Geschlechterrollen wurde als ein wichtiger Grund für die mangelnde Geschlechtergerechtigkeit in Führungsriegen identifiziert. Geschlechterrollen sind stereotype Vorstellungen, wie Männer und Frauen "zu sein haben". Von Männern wird erwartet, dass sie sich "agentisch" verhalten. Ihnen werden Eigenschaften wie Dominanz, Ehrgeiz und Durchsetzungskraft zugeschrieben – genau diejenigen Eigenschaften, die auch von Führungspersönlichkeiten erwartet werden. Im Gegensatz dazu werden Frauen kommunale Eigenschaften wie Mitgefühl, Warmherzigkeit und Liebenswürdigkeit zugeschrieben. Diese Eigenschaften stehen den idealtypischen Führungseigenschaften diametral entgegen. Aus dieser Perspektive verwundert es nicht, dass Führung in Unternehmen immer noch männlich geprägt ist. Das vorliegende Projekt setzt an diesen Rollenerwartungen an und untersucht gezielt Abweichungen vom männlich geprägten Führungsrollen. Aufbauend auf der Annahme der Kongruenz zwischen männlichen Geschlechterrollen und Führungsrollen untersuchen wir, inwiefern sich das Befolgen männlicher Geschlechterrollen für Chief Executive Officers (CEOs) positiv auf den Erfolg eines Börsenganges auswirkt. Dabei ist es unser Ziel, die Befolgung männlicher Rollen unabhängig davon zu untersuchen, ob die männliche Geschlechterrolle von einem Mann oder einer Frau befolgt wird. Wir erwarten dabei, dass Investoren männlichere CEOs, also solche die auch die Anforderungen an traditionelle Führungsrollen erfüllen, bevorzugen.Um zu untersuchen ob das Einhalten männlicher Geschlechterrollen einen positiven Effekt auf den Erfolg eines Börsengangs hat, werden wir eine Serie von Video-Studien durchführen. In einer ersten Studie werden wir Videos von Reden von CEOs während "Road Show"-Veranstaltungen analysieren. Aus den Videos werden wir für jeden CEO ermitteln, inwieweit sie männlichen Geschlechterrollen folgen. Darauf folgend werden wir prüfen, ob "männlichere", agentischere CEOs einen positiven Einfluss auf den Erfolg des Börsengangs haben. In einer zweiten Studie werden wir die erste Studie in einem kontrollierten Umfeld mit gestellten Road-Show Videos wiederholen. Die zweite Studie soll dazu dienen zu ergründen, ob beide Geschlechter in gleichem Maße vom Befolgen männlicher Geschlechterrollen profitieren können.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeberin
Professorin Madeline Heilman, Ph.D.