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Intensivierte Therapie bei Patienten mit lokal resektablem oligometastatischen Pankreaskarzinom – multimodale operative Therapie vs. alleinige systemische Chemotherapie: eine randomisierte kontrollierte Studie [AIO-PAK-0219 METAPANC]
Antragsteller
Professor Dr. B. Michael Ghadimi; Professor Dr. Jens T. Siveke
Fachliche Zuordnung
Allgemein- und Viszeralchirurgie
Gastroenterologie
Gastroenterologie
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 437570515
Das duktale Adenokarzinom des Pankreas (PDAC) weist eine steigende Inzidenz in Europa und Nordamerika auf und wird in über 60% der Fälle erst im metastasierten Stadium diagnostiziert. In den letzten Jahren hat sich dabei die systemische Therapie mit FOLFIRINOX (Oxaliplatin, Irinotecan, 5-FU) als sehr effektiv mit deutlich verlängertem Überleben und z.T. auch deutlichem Tumorregress bis hin zu Komplettrespondern gezeigt. Allerdings kommt es regelhaft zu einer Rekurrenz oder sekundären Resistenz, so dass das mittlere Überleben nur bei 11 Monaten liegt. Innerhalb der metastasierten PDAC gibt es eine Untergruppe an Patienten, die man als oligometastasiert bezeichnen kann (z.B. max. 3 Lebermetastasen in der synchron o. metachron metastasierten Situation). Wie auch bei anderen Tumoren des Gastrointestinaltrakts gibt es möglicherweise hier ebenfalls eine potentielle Kuration. Neben dem Standardvorgehen mit Fortführung einer Chemotherapie, die allerdings aufgrund der Intensität von FOLFIRINOX im Verlauf de-eskalierend erfolgen muss und zwangsläufig zu einer sekundären Resistenz führt, gibt es auch die Möglichkeit resezierende chirurgische Verfahren für den Primarius wie auch die Metastasen anzubieten. Die Wertigkeit der Chirurgie beim oligometastasierten PDAC ist derzeit jedoch völlig unklar, wird sehr individuell in Europa gehandhabt und es gibt keinerlei nationale oder internationale Daten aus prospektiven Analysen oder klinisch kontrollierten Studien. In der beantragten prospektiv randomisierten Phase III Studie (METAPANC) soll die Rolle der chirurgischen Entfernung des Primarius und der Lebermetastasen in der oligometastasierten Situation nach erfolgter Induktionschemotherapie mit FOLFIRINOX untersucht werden. Es werden ausschließlich Patienten mit Tumorremission oder stabiler Erkrankung nach mind. 4-monatiger Chemotherapie randomisiert, bei denen eine kurativ intendierte Resektion möglich ist (experimenteller Arm). Der Standardarm besteht in der Fortführung einer deeskalierten Chemotherapie (Standard). Der primäre Endpunkt ist das Gesamtüberleben. Begleitend wird ein translationales Forschungsprogramm etabliert welches die Asservierung und molekulare Charakterisierung von Tumorgewebe, liquid biopsy Ansätze sowie Radiomics-Fragestellungen umfasst. Da es sich trotz der zunehmenden Häufigkeit des PDAC bei dieser selektionierten Patientengruppe um eine „rare disease“ handelt, ist neben der Beteiligung der größten deutschen Pankreaszentren (AIO/ACO-Studie) die Beteiligung der wissenschaftlich und klinisch sehr erfolgreichen niederländischen Studiengruppe (DPCG) sowie zwei nordeuropäische Schwerpunktzentren (Oslo/NOR und Helsinki/FIN) geplant. Die Studiengruppen der Länder haben ihr starkes Interesse an der Studie bekundet. Wir erwarten nach Abschluss der Phase III Studie klinische Praxis-ändernde Daten beim oligometastasierten PDAC im Hinblick auf die Relevanz chirurg. Interventionen in multimodalen Therapieschemata.
DFG-Verfahren
Klinische Studien
Mitverantwortlich
Privatdozent Dr. Uwe Pelzer