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Neurobiology of affective disorders: 5 year longitudinal deep phenotyping of the Marburg/Münster Cohort Study (MACS)

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Biologische Psychiatrie
Förderung Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 437615541
 
Der Langzeitverlauf der Major Depression (MDD) und der Bipolaren Störung (BD) ist ein wichtiger Phänotyp für die Diagnostik, Behandlung und Prognose. Gerade der Verlauf affektiver Störungen über Jahre ist wesentliche Determinante für Leidensdruck und die ökonomische Last dieser Krankheiten. Im Kontrast dazu fokussieren Studien zur Ätiologie affektiver Störungen (AD) weitestgehend auf Querschnittsdesigns. Die Hauptgründe dafür liegen letztlich in Finanzierung, persönlichem Commitment und Infrastrukturen für groß angelegte, longitudinale Studien, in denen multiple Datendomänen wie klinische Daten, Bildgebung und Biomaterialien in hoher Qualität erhoben werden. Es war daher die Hauptmotivation der DFG-FOR2107, diesen Mangel an neurobiologischen Studien im Krankheitsverlauf zu adressieren, indem der Verlauf ins Zentrum biologischer Fragestellungen gerückt wurde. Innerhalb FOR2107 wurde die Marburg-Münster Affective Disorders Cohort Study (MACS) implementiert – eine große Kohorte von derzeit N=2577 Patienten, Kontroll- und Risikoprobanden, eingeschlossen zur Baseline (T1) und nachverfolgt über 2 Jahre (T2). MACS beinhaltet einen multi-omics Ansatz für alle Teilnehmer zu beiden Untersuchungszeitpunkten (T1 und T2), in denen Hirnstruktur und –funktion im Zweijahresverlauf erhoben wird. Zudem wird ein breites Set von Biomaterialien in einer Biobank gesammelt. Kernmerkmal der MACS ist jedoch die tiefe, klinische Phänotypisierung, eine extensive Batterie validierter Interviews, neuropsychologischer Testung und Fragebögen. FOR2107 begegnet somit bereits den Anforderungen an eine neue Generation von Studien, die a) große Stichproben aufweisen, b) Verlaufsdesigns einsetzten, c) funktionelle und strukturelle Bildgebung verwenden, d) umfassend phänotypsierte Patienten- und Kontrollkollektive aufweisen, die e) mit neuesten Methoden der Genetik und Epigenetik untersucht werden, sowie f) innovative „multi-omics“ Ansätze aufweisen. Darüber hinaus werden diese Daten g) transdiagnostisch erhoben, h) multivariat analysiert und in i) unabhängigen Stichproben repliziert. Mit der hocheffektiven Implementierung der FOR2107 Infrastruktur können diese Punkte adressiert werden. Obwohl jedoch MACS bereits unschätzbar wertvolle Daten zum Zweijahresverlauf bereitstellt, ist dieser Zeitraum immer noch nicht optimal, um Fragen zum Langzeitverlauf zu adressieren, wie beispielsweise Substichproben von Konvertern (z.B. Diagnosewechsel, Neuauftreten von Erkrankungen, neue Komorbidiäten), prospektive Untersuchungen des Einflusses von Lebensereignissen auf Krankheitsverläufe und Prognose den funktionalen Langzeitoutcomes. Eine Verlängerung des Beobachtungszeitraums auf 5 Jahre würde diesen Notwendigkeiten Rechnung tragen und ist das Ziel dieses Antrags. Durch die bereits implementierten Strukturen der FOR2107 ist eine Verlängerung dieses Beobachtungsintervalls eine enorm kosteneffiziente Maßnahme, die zudem durch hohe Eigenbeteiligung der beiden Standorte ko-finanziert wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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