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Neurobiology of the Major Psychoses – Transdiagnostic and longitudinal characterisation of schizophrenia and affective disorders

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 437618198
 
Fortschritte in der Ätiologieforschung endogener Psychosen (rezidivierende depressive Störung, MDD; bipolare Störung, BD; Schizophrenie, SZ und schizoaffektive Störung, SZA) ergeben sich aufgrund von methodisch-immanenten Problemen aktueller Studien nur sehr langsam. Diese Schwierigkeiten sind insbesondere bei humanen Magnet-Resonanz-Imaging-Studien mit Bezug zu biologischen Faktoren (Genetik, Immunologie, Mikrobiom) und/oder umweltbedingten oder Verhaltensfaktoren häufig. Hier sind die kleinen Fallzahlen und die hohe Heterogenität zwischen den Studien zu nennen. Weiterhin gibt es für die Schizophrenie kaum längerfristige MRT-Verlaufsstudien, ebenso fehlen transdiagnostische Ansätze. Daher bedarf es einer neuen Generation von Studien, die a) große Stichproben aufweisen, b) Verlaufsdesigns einsetzten, c) multimodale (funktionelle und strukturelle) Bildgebung verwenden, d) sehr gut charakterisierte (phänotypsierte) Patienten- und Kontrollgruppen aufweisen, die e) mit neuesten Methoden der Genetik und Epigenetik untersucht werden, sowie f) innovative „multi-omics“ Ansätze aufweisen. Um tatsächlich innovative Forschungsergebnisse zu erzielen, müssen diese Daten g) transdiagnostisch erhoben und h) diese multimodalen Daten multivariat analysiert und in i) unabhängigen Stichproben repliziert werden. Ziel des aktuellen Vorhabens ist die Untersuchung von insgesamt 300 Patienten mit SZ/SZA zu zwei Zeitpunkten, im Abstand von zwei Jahren. Die Phänotypisierung umfasst dabei unter anderem eine multimodale MR-Bildgebung, GWAS, Zytokine, Mikrobiomanalysen, umweltbedingte- und Lebenszeitrisiken, Neuropsychologie, Persönlichkeitsfaktoren sowie eine Vielzahl klinischer und soziobiographischer Parameter. Das Protokoll ist identisch mit dem der DFG FOR2107 (www.for2107.de), nach dem bereits zum Stand Mai 2019 2577 Probanden untersucht wurden (Gesunde, MDD, BD sowie 180 Patienten mit SZ/SZA, letztere auf eigene Kosten). Der vorliegende Antrag dient der Rekrutierung und Analyse der noch fehlenden 120 Patienten mit SZ/SZA zum ersten sowie 144 Patienten zum zweiten Messzeitpunkt. Dieses Vorgehen augmentiert die bereits existierenden Daten der FOR 2107 auf vielfältige und kosteneffektive Weise. Das beantragte Projekt wird eine große, einmalige Kohorte an Patienten mit SZ/SZA erschließen und es ermöglichen, Gen-Umwelt-Interaktionen auf multiplen (epi-)genetischen und (endo-)phänotypischen Daten im Verlauf zu analysieren. Durch das Projekt sollen neue pathophysiologische Entitäten auf neurobiologischer Grundlage definiert werden. Diese werden das Verständnis für die Ätiologie der Schizophrenie -und in Kombination mit Daten der FOR2107 für die endogenen Psychosen- grundlegend vertiefen und zur Prävention, Prädiktion individueller Krankheitsverläufe sowie zu neuen Therapien in der Zukunft beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Axel Krug, bis 5/2022
 
 

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