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Food Waste - Wahrnehmungs- und Handlungsmuster bei der Entsorgung von Lebensmitteln entlang der Verwertungskette

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 438805450
 
Die Diskussion um Lebensmittelentsorgung oder negativer konnotiert um Lebensmittelverschwendung hat erst seit wenigen Jahren an Bedeutung im politisch-planerischen und wissenschaftlichen Diskurs gewonnen. Im Gegensatz zu anderen Müllfraktionen erfuhren Lebensmittelreste nicht nur eine geringe Aufmerksamkeit, weil sie vielfach unbewusst und vor allem in Privathaushalten unsichtbar außerhalb formeller Müllbehälter entsorgt werden, sondern weil bereits die Definition von Lebensmittelabfällen, zudem die quantitative Erfassung, die involvierten Akteursgruppen, die Ursachenbestimmung von Lebensmittelverschwendung und hieraus abgeleitete Interventionen im interdisziplinären Diskurs umstritten sind. Vor allem verhaltenspsychologische und soziologische Perspektiven aus der Sicht privater Haushalte dominieren bisherige Untersuchungen, um die Vielfalt an Motiven zur Entstehung von Lebensmittelabfällen zu analysieren. Ziel der eigenen Untersuchung ist es, den Diskurs um food waste mit einer bisher vollkommen unberücksichtigten Raumperspektive zu erweitern, die nicht mehr nur den Blick auf die Wohnbedingungen privater Haushalte auf Mikroebene richtet, sondern auch auf Produzenten und Einzelhandelsquellen besonders food waste-anfälliger (Frische-)Produkte auf Mesoebene. Einstellungen und Wahrnehmungen privater Haushalte zu food waste können über die Herkunftsgebiete und strukturelle Vorgaben ihrer Lebensmittel wie Produktionsbedingungen oder Verpackungsgrößen hinaus erklärbar und räumlich ausdifferenziert werden. Damit sollen sowohl verhaltenspsychologisch segmentierte Zielgruppen unter den Privathaushalten identifiziert, als auch deren Wahrnehmungen und Verhaltensweisen mit Einkaufsmustern und verortbaren Einstellungen nach Lebensmitteln wie Lokalität, Region, Heimat gekoppelt werden. Hierfür werden am Beispiel Schleswig-Holstein quantitative und qualitative Erhebungen in ländlichen und städtischen Räumen durchgeführt, um nicht nur Ursachendiagnose zu betreiben, sondern auch Art und Ausmaß wechselseitiger Kommunikation zwischen verschiedenen Akteursgruppen zu identifizieren und hieraus Lernpotenziale bei der Vermeidung von food waste abzuleiten
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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