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Netzwerk Erziehungswissenschaftliche Subjektivierungsforschung – Theoretische, Methodologische und Methodische Einsätze (NES)
Antragstellerin
Dr. Karen Geipel
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 438853509
Seit einigen Jahren haben Diskussionen über Bedeutung und Implikationen des Begriffs der „Subjektivierung“ disziplinübergreifend Konjunktur. Insbesondere in jüngster Zeit sind vermehrt Arbeiten entstanden, die im Anschluss an das theoretische Konzept situierte Prozesse der Hervorbringung von Subjekten empirisch untersuchen. Der Erziehungswissenschaft kommt in dieser Auseinandersetzung mit Fragen des Subjekts eine prominente Stellung zu. Denn als Disziplin ist sie in Theoriebildung und Forschung seit Anbeginn grundlegend damit befasst, wie sich Individuen in Auseinandersetzung mit sich, Anderen und der Welt bilden und verändern. Das Konzept der Subjektivierung, und die damit eröffnete Frage nach einer Untersuchung konkreter Vollzüge des Werdens zum Subjekt, ist daher hochgradig anschlussfähig an erziehungswissenschaftliche Auseinandersetzungen. Dies zeigt sich an zahlreichen wegweisenden Beiträgen, die in den vergangenen Jahren aus der Erziehungswissenschaft in die Diskussion um ‚Subjektivierung‘ eingebracht wurden: Sowohl zu grundlagentheoretischen Fragen, als auch vermehrt zu methodologisch-methodischen Ansätzen der empirischen Analyse von Subjektivierungsprozessen in erziehungswissenschaftlichen Feldern. Diese empirischen Arbeiten stehen jedoch noch weitgehend unverbunden nebeneinander, d.h. das Verhältnis von Subjektivierung und Erziehungswissenschaft wurde bislang auf dieser Ebene noch nicht systematisch bearbeitet und gebündelt.Das beantragte Netzwerk hat daher zum Ziel, das Verhältnis zwischen Erziehungswissenschaft und Subjektivierungsforschung und insbesondere die besondere Bedeutung der Erziehungswissenschaft in diesem Kontext vertiefend zu bearbeiten. Dafür wird die gegenwärtige Forschungslandschaft in ihrer Dynamik und Breite kartographiert und systematisiert. Darauf aufbauend soll das Netzwerk einen Beitrag zur Weiterentwicklung und Etablierung der neuen Forschungsperspektive in der Erziehungswissenschaft leisten, indem es Kriterien für eine subjektivierungsanalytische Forschungspraxis auf methodologisch-methodischer Ebene formuliert. Damit verbunden wird auf grundlagentheoretischer Ebene das Ziel verfolgt, Subjektivierung als neuen erziehungswissenschaftlichen Grundbegriff zu konturieren.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich(e)
Professorin Dr. Bettina Kleiner