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Funktionale Prädiktoren für kommunikations- und partizipationsrelevante Parameter bei Lautproduktionsstörungen (Sprechapraxie, aphasisch-phonologische Störungen)

Antragstellerin Dr. Ingrid Aichert
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 439064826
 
Während die Aphasieforschung inzwischen allgemein großen Wert auf die Bereiche Aktivitäten und soziale Teilhabe legt, liegt der Fokus bei den Lautproduktionsstörungen (Sprechapraxie, aphasisch-phonologische Störungen) fast ausschließlich auf der Erforschung funktional-symptomatologischer Grundlagen. Das vorliegende Projekt soll diese Forschungslücke schließen und eine Brücke zwischen den funktionalen Störungsaspekten einerseits und kommunikations- und partizipationsrelevanten Aspekten andererseits schlagen. Die Kenntnis dieser Zusammenhänge kann einen wichtigen Beitrag zu einer effizienteren Steuerung von Rehabilitationsprozessen leisten. Als Schlüssel und Ausgangspunkt der kommunikativen Einschränkungen, die aphasische Patienten im Alltag erleben, wird hier die Wahrnehmung und Verarbeitung ihrer Äußerungen durch die Umwelt, insbesondere durch ihre Gesprächspartner, angesehen. Die von Patienten und Angehörigen tatsächlich berichteten Teilhabeeinschränkungen sind dabei nicht der Hauptgegenstand der Untersuchungen, sondern dienen lediglich der Validierung. Das Ziel des vorliegenden Projekts besteht darin, die unmittelbaren und mittelbaren Auswirkungen der linguistisch beschreibbaren Symptomatik aphasischer Patienten mit phonologischen und/oder sprechapraktischen Störungen auf die Wahrnehmung der Störung durch potenzielle Gesprächspartner, experimentell repräsentiert durch Laienhörer, aufzuklären. Dabei werden folgende Teilziele verfolgt: (1) Es werden neue kommunikations- und partizipationsorientierte Analyseverfahren auf der Ebene der Wahrnehmung und Bewertung durch Laien entwickelt und evaluiert. Dabei werden zum einen die unmittelbar von den Gesprächspartnern wahrgenommenen Eigenschaften der Äußerungen bewertet ("proximale Wahrnehmungsebene"). Dazu zählt in erster Linie die Verständlichkeit, aber auch die "Natürlichkeit" als empfundenes Ausmaß an Abweichung von einer intuitiven sprachlichen Norm sowie der Aspekt der kommunikativen Effizienz. Zum anderen werden die Einstellungen und Zuschreibungen, die Gesprächspartner aus der Form der sprachlichen Äußerungen eines Patienten implizit ableiten, hinsichtlich kognitiver, sozialer und emotionaler Aspekte erfasst ("distale Wahrnehmungsebene").(2) Die Ausprägungen der proximalen und distalen Kenngrößen der Wahrnehmung aphasischer und sprechapraktischer Sprache durch Laien sind ein komplexes Resultat der linguistisch und phonetisch beschreibbaren Funktionsstörungen. Für die erhobenen Aspekte der kommunikativen Einschränkungen sollen daher die funktionalen Prädiktoren in den Störungsbereichen Lautbildung, Prosodie, Stimme/Atmung und Lexikon/Syntax bestimmt werden. (3) Die möglichen Besonderheiten einer sprechapraktischen Symptomatik, insbesondere das Vorhandensein prosodischer Störungsmerkmale und Merkmale erhöhter Sprechanstrengung, sollen im Hinblick auf ihre kommunikativen Auswirkungen herausgearbeitet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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