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Multiple Bibelverwendung in der spätmodernen Gesellschaft – Einstellungen zur Bibel und Gebrauch der Bibel sowie ihrer medialen und kulturellen Derivate

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 439630984
 
Der vorliegende Fortsetzungsantrag basiert auf dem Hauptprojekt „Multiple Bibelverwendung in der spätmodernen Gesellschaft“ und erweitert die dortige Auseinandersetzung aufgrund der erzielten Ergebnisse um die Frage: Inwieweit unterscheiden sich Mitglieder von Freikirchen in ihrem Bibelleseverhalten von Mitgliedern anderer christlicher Konfessionen – und was bedeutet dies für ihre gesellschaftspolitischen Positionen? Die im Hauptprojekt erhobene repräsentative Befragung weist einen Anteil von regelmäßig Bibellesenden von 4,8% auf. Besonders hoch ist der Anteil unter freikirchlichen Befragten, die aber wiederum insgesamt nur einen Anteil von 1,1% der Befragten ausmachen. Dabei ist gerade die Analyse des Zusammenhangs von freikirchlichen Denominationen und deren Bibelverständnis von theologischem und religionssoziologischem Interesse, ist doch die Bibel und deren Deutung seit jeher ein wichtiger Faktor für Differenzen in den christlichen Religionsgemeinschaften. In der Forschungslandschaft gibt es zudem nur wenige Studien mit ausreichender Anzahl an freikirchlichen Befragten, Bibelgebrauch, Bibelverständnis und Bedeutung der Bibel werden darin jedoch kaum bis gar nicht thematisiert. Durch eine projektorganisatorische Änderung konnte während der Laufzeit des Hauptprojektes eine Sonderstichprobe unter Bibellesenden mit N=3893 Befragten erhoben werden, unter denen auch ein Anteil von n=1537 Personen ist, die der freikirchlichen Landschaft zuzurechnen sind. Es sind zudem 8 zusätzliche Leitfadeninterviews unter freikirchlichen Angehörigen geplant. Das Fortsetzungsprojekt verfolgt damit insgesamt 5 spezifische Forschungsfragen: (1) Welche Unterschiede existieren im Bibelgebrauch zwischen den verschiedenen freikirchlichen Gemeinden?, (2) Wie unterscheiden sich freikirchliche von evangelisch-landeskirchlichen biblisch-hermeneutischen Sinnkonstruktionen?, (3) Lassen sich Merkmale des biblischen Fundamentalismus entdecken und wie sind diese verteilt entlang der Konfessionen?, (4) Inwiefern hängen verschiedene Bibelhermeneutiken mit gesellschaftspolitischen Einstellungen zusammen?, (5) Was sind Begründungen und Ursachen für eine fundamentalistische Bibelauslegung?. Als Ergebnis werden empirisch belastbare Aussagen über das Verständnis der Bibel sowie damit verbundenen gesellschaftspolitischen Einstellungen erwartet. Basierend auf quantitativem und qualitativem Datenmaterial ist es möglich, die oben genannten religionssoziologischen und (praktisch-)theologischen/hermeneutischen Fragen weiter zu reflektieren. Ein Mehrwert für die bibelhermeneutische Debatte wie auch für den religionssoziologischen Diskurs zu Fundamentalismus ergibt sich im Fortsetzungsprojekt vor allem durch das Einbeziehen eines hohen Anteils an freikirchlich Angehörigen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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