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Klimatische Einflüsse auf die Ausbreitung des Neolithikums im Mediterranen Raum
Antragsteller
Dr. Niklas Hausmann
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Physische Geographie
Physische Geographie
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 439799406
Die unterschiedlichen zeitlichen und räumlichen Perspektiven zwischen Klima und Menschlichen Entscheidungen sind das fundamentale Problem bei der Interpretation von klimatischen Einflüssen auf Menschen in der Urgeschichte.Als Folge dieser Diskrepanz ist es noch immer unklar, ob schlechte klimatische Bedingungen am Anfang des Holozäns die Ausbreitung des Neolithikums im Mittelmeerraum grundsätzlich kontrolliert haben könnten.Entscheidende klimatische Events mit primären Einfluß auf agrarwirtschaftliche Vorgänge finden oft kurzfristig und auf jahreszeitlichem Niveau statt und sind daher meist unsichtbar für Klima-Archive und Archäologen. Die einzigen Informationsquellen mit geeigneter Auflösung sind Aufzeichnungen in archäologischen Muschelschalen, die schnell und daher auf jahreszeitlichem Niveau wachsen. Bis vor Kurzem war eine umfangreiche Analyse dieser Fundgruppe finanziell untragbar und nur vereinzelte Schnappschüsse konnten erbracht werden.Der Antragsteller hat nun erfolgreich eine neue und preiswerte Methode getestet, um die Anzahl von Muscheln pro Studie von 10 auf über 1,000 Exemplare zu erhöhen. Diese bahnbrechende, neue Methode erlaubt es die Lücke zwischen großräumigen, klimatischen Trends und deren kurzzeitigen und örtlich unterschiedlichen Ausprägungen, wie sie die ersten Farmer erlebten, genauer zu untersuchen.Dieses Projekt wird mit Hilfe der hochauflösenden Klima-Archive archäologischer Muscheln von 5 bedeutenden Neolithischen Fundstellen (Franchthi, Grotta dell'Uzzo, Grotte d'Oriente, Cyclops, Haua Fteah) neue Möglichkeiten anbieten, um direkt zu testen ob und inwiefern der ökonomische, kulturelle und soziale Wandel von archäologischen Befunden von klimatischen Einflüssen bedingt war.
DFG-Verfahren
Emmy Noether-Nachwuchsgruppen
Kooperationspartner
Professor Dr. Bernd R. Schöne