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Entwicklung eines Prozessmodells der Multiprojektplanung und -steuerung in der Fabrik (MPPS-Fabrik)

Fachliche Zuordnung Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Förderung Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 439916044
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Unternehmen sind heute mehr denn je dazu gezwungen, in ihren Fabriken regelmäßig Projekte anzustoßen, um durch stetige Anpassung und Veränderung die Wettbewerbsfähigkeit sichern zu können. Dabei überschneiden sich oftmals die Planung und Steuerung verschiedener Projekte, welche zudem häufig in Dauer, Umfang und Komplexität variieren. Bestehende Modelle des Multiprojektmanagements (MPM) weisen aufgrund ihrer Allgemeingültigkeit Defizite in Bezug auf die anfallenden Aufgaben in der Fabrik auf. Bedingt durch begrenzte Ressourcen erfordert der Umgang mit zahlreichen parallelen Projekten eine effektive Auswahl der richtigen Projekte unter Berücksichtigung der zeitlichen Abfolge und der richtigen Ressourcenzuweisung. Aufgrund dieser Herausforderungen muss das konventionelle Projektmanagement (PM) in Fabriken um ein systematisches, effizientes und leistungsfähiges MPM erweitert werden. Dafür wurden im Rahmen des Forschungsprojekts MPPS-Fabrik zunächst bestehende Ansätze aus den Bereichen des MPM und der Produktionsplanung und -steuerung (PPS) für einen Vergleich herangezogen, um mögliche Lücken, Unterschiede in Schwerpunkten, Abstraktionsniveaus und Detaillierungsgraden systematisch mittels einer Abweichungsanalyse zu erfassen. Anschließend wurde eine umfassende Wissensbasis der Multiprojektplanung und - steuerung (MPPS) in der Fabrik erarbeitet. Als erster zentraler Bestandteil des Prozessmodells wurde die Aufgabenbearbeitung der MPPS entwickelt. Die Aufgaben wurden in eine Bearbeitungsreihenfolge gebracht, Verantwortlichkeiten zugewiesen und letztlich in die Projektmanagementphasen einsortiert. Je Aufgabe wurde ein Steckbrief erstellt, der neben Ziel und Beschreibung der Aufgabe mögliche Methoden, ein- und ausgehende Informationen sowie weiterführende Literatur enthält. Als zweiter Hauptbestandteil des Prozessmodells wurde ein Wirkmodell erstellt. Auf der festgestellten Analogie zwischen MPM und PPS aufbauend wurden zunächst die für die Modellierung notwendigen Modellbestandteile in den Kontext der MPPS überführt. Im Ergebnis sind Stell-, Regel- und Zielgrößen inklusive ihrer Wirkzusammenhänge für die MPPS im Modell berücksichtigt worden. Qualitative Kennlinien erlauben Aussagen bzgl. einer Positionierung im Falle widersprüchlicher Handlungsoptionen. Durch eine Verknüpfung der beiden Hauptbestandteile des Prozessmodells wurde die gezielte Einflussnahme auf die Zielgrößen anhand der Aufgabenbearbeitung ermöglicht. In Validierungsgesprächen mit Experten konnten die Ansätze des Prozessmodells mit ihren Nutzenpotenzialen überprüft und kritisch reflektiert werden. Die aufgestellten Forschungsfragen konnten durch das entwickelte Prozessmodell abschließend beantwortet werden. Darüber hinaus ergaben sich einige Hinweise auf weiterführende Forschungsaktivitäten, die auf dem Ergebnis dieser Arbeit aufbauen könnten.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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