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Immunmodulation von impfstoffinduzierten CD8+ T-Zellantworten durch mütterlicher Bilharziose in der Schwangerschaft.

Fachliche Zuordnung Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 440551290
 
Mit 221 Millionen infizierten Menschen weltweit ist die Bilharziose neben der Malaria eine der häufigsten Infektionskrankheiten in LMIC (low and middle income countries), und die Übertragung des Erregers durch Wasserkontakt hat bisherige Maßnahmen zur Bekämpfung der Krankheit erheblich behindert. Schätzungsweise 40 Millionen Frauen sind während der Schwangerschaft infiziert und bisher wurde die mütterliche Infektion - neben geringem Geburtsgewicht und Anämie - mit Veränderungen allergischer Phänotypen (z.B. Ekzem) der Nachkommen in Verbindung gebracht Tatsächlich konnten wir im Mausmodell zeigen, dass Nachkommen infizierter weiblicher Mäuse vor allergischen Atemwegsentzündungen (AAI) geschützt sind und diesen veränderten Immunphänotyp bis ins Erwachsenenalter beibehalten. Neueste, darauf aufbauende Vorarbeiten zeigen jedoch, dass die Veränderungen in diesen Nachkommen über modifizierte AAI hinausgehen und nicht nur auf CD4+ T-Zell-Antworten beschränkt ist. In verschiedenen Vakzinierungsmodellen zeigten sich auch markante Unterschiede in der Reaktivität von CD8+ T-Zellen wobei moderne Vakzine basierend auf viralen Vektoren (MVA) einen entscheidenden Vorteil gegenüber klassisch-adjuvantierten Vakzinen in diesen Nachkommen haben könnten. Erstere spielen eine immer wichtigere Rolle für eine effektive und schützende Immunität gegen Viren aber auch gegen Protozoen wie beispielsweise den Plasmodien, Erreger der Malaria, was in Anbetracht der Koendemizität mit Helminthenerkrankungen in den entsprechenden Ländern zentral sein könnte. Weil dieser modifizierte immunologische Phänotyp bis ins Erwachsenenalter persistiert, vermuten wir, dass das "immunologische Training" in utero durch den infektionsbedingten, mütterlichen Entzündungsstatus beeinflusst wird. Die wesentlichen Faktoren dabei sind möglicherweise die Induktion modifizierter regulatorischer Netzwerke, die letztendlich die Fähigkeit antigenpräsentierender Zellen zum effektiven CD8+ T-Zell-Priming mittels klassischer, beispielsweise alum-basierter Vakzine in den Nachkommen hemmt, jedoch durch moderne, vector-basierter Vakzine überwunden werden kann. Um die an diesem Prozess beteiligten Mechanismen genauer zu klären, wollen wir unter Verwendung verschiedener Vakzinemodelle Veränderungen des Phänotyps und der Funktionalität von antigen-präsentierenden Zellen als zentrale Schaltstelle bei der Induktion und Regulation des CD8+-T Zell Primings abgrenzen von CD8+ T-Zell-intrinsichen Entwicklungs- und Reaktivitätsveränderungen z.B. durch Transkriptom-, Subpopulationsfrequenz- und Stimulationsanalysen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Zusammenspiels zwischen mütterlichem Entzündungsstatus und der Entwicklung des kindlichen Immunsystems und letztlich einen Beitrag leisten zur Entwicklung angepasster Impfstrategien in helminthen-endemischen Gebieten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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