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Zur Kenntnis der Lewis-Amphoterie des Tris(pentafluorethyl)silanolat-Ions und seiner Analoga [Si(C2F5)3E]- (E = O, NR und CR2)
Antragsteller
Professor Dr. Berthold Hoge
Fachliche Zuordnung
Anorganische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 440653279
Dank des stark elektronenziehenden Effekts der Pentafluorethyl-Gruppe können wir zum Einen einen Lewis-amphoteren Charakter im Tris(pentafluorethyl)silanid-Ion, [Si(C2F5)3]–, realisieren, und zum anderen negative Ladungen in alpha-Position zur Si(C2F5)3-Einheit, wie zum Beispiel in [(C2F5)3Si-CR2]–- bzw. [(C2F5)3Si-NR]–-Derivaten stabilisieren. Das Lewis-amphotere Verhalten des [Si(C2F5)3]– Ions möchten wir anhand der Reaktionen mit polaren Mehrfach- sowie auch Einfachbindungen untersuchen. Dabei erwarten wir weitere ungewöhnliche Reaktionen, wie sie z. B. bei der oxidativen Addition von Ph2PCl beobachtet wurde. Diese Reaktion führt anschließend zu einer reduktiven Kupplung mit einem weiteren Äquivalent Ph2PCl zu Ph2P-PPh2 und der Oxidation des Silanid-Ions zum Dichlorosilicat [Si(C2F5)3Cl2]–. Auch die Generierung von carbanionischen Spezies, wie z. B. des [(C2F5)3Si-CH2]–-Ions, führt zum Teil zu ungewöhnlichen Folgeprodukten: Der nukleophile Angriff von [(C2F5)3Si-CH2]– an ein zweites Äquivalent des Substrats, (C2F5)3Si-CH3, führt nach Eliminierung von C2F5H zur anionischen Spezies [(C2F5)3Si-CH-Si(C2F5)2CH3]–, bei der die negative Ladung am zentralen C-Atom durch zwei Silan-Einheiten stabilisiert wird. Wir möchten in unseren Untersuchungen zwei Tris(pentafluorethyl)silanyl-Einheiten für die Stabilisierung von isolobalen Carbodiphosphoran-Systemen nutzen und natürlich auch die Reaktivität der dianionischen Verbindung [(C2F5)3Si=C=Si(C2F5)2]2– eingehend untersuchen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen