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Charakterisierung der Rolle von Inflammation für die Pathogenese und Prognose von Patientinnen mit einer peripartalen Kardiomyopathie (PPCM)

Antragsteller Dr. Julian Hövelmann
Fachliche Zuordnung Kardiologie, Angiologie
Förderung Förderung von 2020 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 440662661
 
Die peripartale Kardiomyopathie (PPCM) ist eine idiopathische Form einer zum Ende der Schwangerschaft oder in den ersten Monaten nach der Entbindung auftretenden Herzschwäche mit Pumpversagen des Herzens. Sie betrifft zuvor herzgesunde Frauen und die klinische Präsentation kann zwischen moderaten Symptomen einer Herzschwäche bis hin zu einem kardiogenen Schock, welcher eine intensivmedizinische Behandlung erfordert, variieren. Die Krankheit betrifft weltweit etwa 1:1000 Frauen nach einer Schwangerschaft, wobei sich die Häufigkeit zwischen Regionen und Ethnizitäten unterscheidet.Die Pathophysiologie sowie potentielle Risikofaktoren dieser Erkrankung sind noch in großen Teilen unverstanden und bedürfen der weiteren wissenschaftlichen Erforschung. Derzeit geht man von einer „Two-hit-Hypothese“ bestehend aus einer systemischen vaskulären Imbalance kombiniert mit einer erhöhten Suszeptibilität (Prädisposition) der Person aus.Obwohl sich bei einem großen Teil der Frauen die Herzfunktion nach 12 Monaten regeneriert hat, verbleiben andere mit einer chronischen Herzschwäche.Vorherige Studien konnten zeigen, dass erhöhte Level an oxidativem Stress dazu führen, dass das Schwangerschaftshormon Prolaktin in ein 16-kDa-Fragment gespalten wird, welches anschließend über komplexe Signalwege mit gefäßschädigenden Effekten verbunden ist und zu einem Absterben von Herzmuskelzellen führt. Jedoch bleiben die Ursachen für die erhöhten Level an oxidativem Stress noch in großen Teilen unverstanden. In meinem Projekt möchte ich charakterisieren, inwiefern eine Inflammation (d.h. eine dysregulierte Immunreaktion) in der Pathogenese der PPCM eine Rolle spielt und inwiefern dies in der Risikostratifizierung/Prognoseeinschätzung von Bedeutung sein könnte. Dazu möchte ich zunächst mit einer Proteinanalyse des Blutes feststellen, ob Level von inflammatorischen Proteinen (sog. ‚Zytkokine‘) im Blut erhöht sind. Anschließend möchte ich untersuchen, ob – durch Anwendung von modernen Bildgebungsmethoden (Magnetresonanztomographie (MRT) und Positronen-Emissions-Tomographie/Computer Tomographie (PET-CT)) – Inflammation im Herzen sichtbar gemacht bzw. eine mögliche systemische Quelle festgestellt werden kann.Abschließend möchte ich in einer genetischen Analyse der Patientinnen untersuchen, ob an der Inflammation beteiligte Gene im Vergleich zu gesunden peripartalen Frauen fehlerhaft reguliert sind, und somit eine genetische Suszeptibilität für die Erkrankung erklären könnten.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug Südafrika
 
 

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