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Rekonstruktion der Dynamik känozoischer Ökosysteme in Europa basierend auf in Bernstein überlieferten Arachniden
Antragsteller
Danilo Harms, Ph.D.; Dr. Ulrich Kotthoff
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 441196329
In europäischem (Baltischem, Bitterfelder- und Rovno-) Bernstein(Eozän/Oligozän) überlieferte Spinnentiere sollen für Ökosystem- undKlimarekonstruktionen eingesetzt werden. Unter Verwendungdetaillierter morphologischer und statistischer Analysen sollen dieSpinnentierfaunen der verschiedenen Bernsteintypen dokumentiertund vier Hypothesen zu den in den jeweiligen Bernsteinenreflektierten Ökosystemen getestet werden. Diese Hypothesenumfassen folgende Aspekte: a) Diversität und Vergesellschaftungeninnerhalb der wichtigen europäischen Bernsteinvorkommen, b)Unterschiede zwischen den verschiedenen Bernsteintypen, c)Einfluss von Ökosystem-Veränderungen und Klimavariabilität von derKreide bis heute aus der Perspektive der Spinnentiere und d)evolutionäre Trends und biogeographische Szenarios die von denverschiedenen Bernsteinfauna-Vergesellschaftungen abgeleitetwerden können. Es sind mehrere Tausend Spinnentier-Fossilien ausEuropäischen Bernsteinvorkommen bekannt, die sich sowohl inmusealen als auch privaten Sammlungen befinden. Es gibt jedocheinen Mangel an umfassenden Analysen, die das enorme Potentialdieser Fossilien für ökologische Merkmalsanalysen, biogeographischeund paläo-klimatologische Rekonstruktionen undevolutionsbiologische Untersuchungen umfassend nutzen. Das hiervorgeschlagene Projekt behebt diesen Mangel und wird zu einembesseren Verständnis der Effekte von Ökosystem- undKlimavariabilität auf europäische Arthropoden-Faunen und die vonihnen bewohnten Habitate beitragen. Ferner wird es zu einerbesseren zeitlichen und räumlichen Einordnung der drei wichtigsteneuropäischen Bernsteinvorkommen des Paläogens führen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Australien
Kooperationspartner
Professor Dr. Mark S. Harvey