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Medienwissenschaftliche Formate und Praktiken im Kontext sozialer und digitaler Vernetzung: Eine ethnografische und netnografische Studie kontemporärer Wissenschaftskultur

Antragstellerin Dr. Sophie Einwächter
Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 441413969
 
Digitale und soziale Medien transformieren Wissenschaftskulturen. Während in der Wissenschaftsforschung der Fokus auf naturwissenschaftlichen Disziplinen überwiegt, untersucht das vorliegende Projekt mit der deutschsprachigen kulturwissenschaftlichen Medienwissenschaft (vgl. Schröter 2016) exemplarisch eine geisteswissenschaftliche Disziplin im Hinblick auf wissenschaftskulturelle Veränderungen, die aus dem digitalen Wandel resultieren. Das Projekt macht sich das medienkritische und selbstreflexive Potenzial von Medienwissenschaftler_innen zunutze und befragt sie zu gängigen Medien, Praktiken und Wandlungsphänomenen ihres professionellen Alltags. Studie A untersucht Medien der deutschen Medienwissenschaft, die hier gegenwärtig on- und offline für Zwecke der Forschung, Lehre, Publikation, Evaluation und Vernetzung eingesetzt werden. Ihre mediale Ästhetik, aber auch die Bedingungen ihrer Nutzung, Produktion und Distribution (Altheide und Schneider 2013; Baym 2010) werden analysiert. Studie B fokussiert Praktiken und Probleme der involvierten Akteur_innen und gibt einen Einblick in den Umgang mit medialen Neuerungen im Feld: Welche Möglichkeiten der Distribution und Publikation von Wissen nutzen sie? Welche Rolle spielen hierbei Ökonomien der Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit? Wie wird der akademische Wettbewerb um Jobs, Ressourcen und Formen der Aufmerksamkeit/Sichtbarkeit in digitalen Netzwerken ausgetragen? Welche Probleme und Chancen sehen die Akteur_innen durch ihre Erfahrungen bestätigt; gibt es dominierende Narrative und Deutungen? Die Teilstudie beschreibt und diskutiert Ergebnisse ethnografischer/netnografischer (Kozinets 2010) Forschung, die über einen Zeitraum von 1,5 Jahren absolviert wird. Im Rahmen dieser sind 40 ethnografische und problemzentrierte Interviews mit Akteur_innen des Feldes vorgesehen. Mit diesen wird auch ein Zeitzeugnis medienwissenschaftlichen Problembewusstseins und Selbstverständnisses zu Beginn des 21. Jahrhunderts festgehalten und (in Zusammenarbeit mit dem medienwissenschaftlichen Repositorium media/rep/) durch angemessene Forschungsdatensicherung für die Nachwelt zugänglich gemacht. Das Projekt verknüpft Medienkulturwissenschaft und Wissenschaftsforschung und trägt dazu bei, die deutsche kulturwissenschaftliche Medienwissenschaft in einer Phase des Wandels nachhaltig zu dokumentieren. Begleitend soll die momentan stark anwachsende Literatur zu digital und sozial vernetzter Forschung, Lehre und Publikation aus unterschiedlichen Disziplinen ausgewertet und so ein interdisziplinärer Forschungsstand zum Thema Wissenschaftswandel vorgelegt werden, in dem der Aspekt der Medialität besondere Berücksichtigung findet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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