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Neue Perspektiven der Makroökonomik durch Heterogene-Agenten-Modelle

Antragsteller Dr. Gregor Böhl
Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Statistik und Ökonometrie
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 441540692
 
Das Ziel dieses Projektantrags liegt in der Entwicklung fortgeschrittener Heterogeneous Agents New Keynesian (HANK)-Modelle, mittels derer eine Reihe wichtiger Grundlagenfragen analysiert werden können, die einen starken Bezug zu den aktuellen wirtschaftlichen Schlüsselherausforderungen haben. HANK-Modelle sind eine neuartige Klasse von Modellen, die den Neukeynesianischen Ansatz mit der Modellierung der Heterogenität wirtschaftlicher Akteure integrieren. Sie erlaubt Einblicke in die Verteilungseffekte von wirtschaftlichen Schocks und wirtschaftspolitischen Maßnahmen und, im Gegenschluss, ermöglicht die Untersuchung der Auswirkungen von Heterogenität auf makroökonomische Aggregate. Die Anwendung von HANK-Modellen ist, durch eine Reihe technischer Herausforderungen, nicht trivial und erfordert eigene methodische Vorarbeiten. Dieser Projektantrag skizziert vier Hauptziele. Das erste Ziel ist die Erforschung des Zusammenspiels von Makroökonomik und segregierten Arbeitsmärkten sowie die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Konjunktur-, Finanz- und Sozialpolitik. Dafür sollen HANK-Modelle um einen realistischen Arbeitsmarkt erweitert werden. Dieses Ziel hat drei Schwerpunkte. Erstens die Untersuchung, wie Volkswirtschaften bei drohenden Kapazitätsengpässen aufgrund von Arbeitskräftemangel reagieren. Zweitens die Analyse der Effizienz von Maßnahmen zur Steuerung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage und Beschäftigung, wie Mindestlöhne, Arbeitslosengeld oder Pauschaltransfers im makroökonomischen Kontext. Der dritte Schwerpunkt liegt darauf, zu untersuchen, wie verschiedene sozialpolitische Maßnahmen andere wirtschaftliche Schocks im Konjunkturzyklus verstärken oder abschwächen. Das zweite Ziel dieses Antrags ist, mittels HANK-Modellen die Wechselwirkung von Haushalten mit der endogenen Geldschöpfung durch den Bankensektor zu untersuchen und ihre Implikationen für die Umsetzung der Geldpolitik zu erforschen. Die zentrale Aufgabe besteht darin, die Zustandsabhängigkeit der Auswirkungen verschiedener Formen geldpolitischer Impulse zu untersuchen, wie insbesonders von Offenmarktgeschäften, Mindestreservepolitik oder Helikoptergeld, und daraus mögliche Handlungsimplikationen abzuleiten. Aufgrund der mathematischen und numerischen Komplexität im Zusammenhang mit der Lösung und Simulation von HANK-Modellen sind verschiedene technische Innovationen erforderlich. Daher zielt das dritte Ziel des Projekts darauf ab, Methoden zu entwickeln, die nichtlineare Lösungen für heterogene Agentenmodelle mit komplexen Arbeitsmärkten ermöglichen. Eine weitere Herausforderung ist die empirische Validierung von HANK-Modellen. Daher ist das vierte Ziel, mittels aktueller Sampling-Technologien die Schätzung von HANK-Modellen auf einer breiteren Datengrundlage zu verbessern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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