Detailseite
Projekt Druckansicht

Risikowahrnehmung und riskantes Verhalten bei Alkoholkonsumstörung und Schizophrenie: Einblick in dynamische Veränderungen

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Daniela Mier; Dr. Michael Odenwald
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 441553170
 
P8 beleuchtet Grundlagen und Prinzipien der Risikowahrnehmung und ihrer Dynamik im Rahmen des PEC-Zyklus anhand dysfunktionaler Interaktion von Risikowahrnehmung und Risikoverhalten bei psychischen Störungen, die durch riskantes und potentiell gesundheitsgefährdendes Verhalten gekennzeichnet sind – hier Alkoholkonsumstörung und Schizophrenie. Die Ergebnisse der ersten Projektphase legen die zentrale Funktion der Verarbeitung von Feedback in der dynamischen Wechselwirkung von Risikoverhalten und -wahrnehmung und deren Zusammenhang über PEC-Zyklen hinweg nahe. Im Zentrum des geplanten Arbeitsprogramms soll daher die Präzisierung der Funktion von Feedback im Kontext von kritischen Ereignissen (Exposure) und den daraus entstandenen Verhaltensreaktionen (Coping) stehen sowie die Erklärung dynamischer Prozesse: Zwei ineinander greifende Arbeitspakete befassen sich mit Feedbackverarbeitung und den zugrundeliegenden Mechanismen. Work Package 1 fokussiert dabei auf die neuronalen Grundlagen von Risikoverhalten und der Verarbeitung sozialer Risikostimuli (Exposure) in experimentellen Bildgebungsstudien (fMRT). Work Package 2 untersucht mit Hilfe mobiler Technologie die Wirkung von individualisiertem, erfahrungsnahem Feedback zu kritischen Alltagssituationen (Exposure) auf Risikowahrnehmung und -verhalten (Coping) über PEC-Zyklen hinweg. Beide WPs berücksichtigen die psychiatrische Diagnose als Preparedness-Faktor durch den Vergleich von Patienten mit Alkoholkonsumstörung, Schizophrenie und Schizophrenie mit komorbider Alkoholkonsumstörung sowie gesunden Kontrollpersonen. Die geplanten Studien erweitern das Vorgehen der ersten Förderperiode, um die Untersuchung von a) Mechanismen der Risikoverarbeitung bei verschiedenen psychischen Störungen, b) Risikowahrnehmung in unterschiedlichen Kontexten, c) Risikoverhalten im Alltag, was die Durchführung von erfahrungsnahem Feedback ermöglicht, sowie d) dynamischen Veränderungen von Risikoverarbeitung durch das erfahrungsnahe Feedback. Die Präzisierung von Feedback als zentrales Stellglied wird zum einen zur Ausformulierung des Konzepts der Dynamik des PEC-Zyklus beitragen. Zum anderen erwarten wir Impulse für die Weiterentwicklung therapeutischer Interventionen zur Steigerung von Risikowahrnehmung, zur Bewältigung von kritischen Situationen und somit zur Reduktion gesundheitsschädigenden Risikoverhaltens bei Alkoholkonsumstörung und Schizophrenie.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Brigitte Rockstroh
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung