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Eine Typologie afrikanischer Science Fiction (2006-2018): Strategien der Selbstrepräsentation im globalen Kulturmarkt

Antragsteller Dr. Peter Maurits
Fachliche Zuordnung Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 441611873
 
Dieses Projekt ist an der Schnittstelle von African Studies, Science Fiction Studies und vergleichender Kulturwissenschaft angesiedelt und etabliert eine Typologie afrikanischer Science Fiction (SF) im Veröffentlichungszeitraum von 2006 bis 2018. Ziel des Projektes ist es, aufzuzeigen wie der wachsende Einfluss von global operierenden Verlagen und Publikationsformaten die Werke dieser multilingualen und pan-afrikanischen Bewegung inhaltlich, formal, und medial verändert hat. Afrikanische SF floriert seit 2006. Angesichts der postkolonialen Aneignung eines kolonialen Genres, der Imagination alternativer afrikanischer Zukunftsszenarien und der zunächst unabhängigen Publikationsorgane haben Wissenschaftler_innen dem Genre einen revolutionären Modus der Selbstrepräsentation attestiert. Doch während der Entwicklung des Booms haben sich internationale Verlage und Medienunternehmen wie Marvel Comics, Disney Hyperion und HBO zunehmend afrikanischer SF bedient. Bisher liegt keine wissenschaftliche Arbeit vor, die untersucht, wie sich diese Aneignung auf afrikanische SF ausgewirkt hat. Diese Forschungslücke will das geplante Projekt schließen, indem es untersucht, wie sich afrikanische SF formal angepasst oder den Anforderungen des globalen Kulturmarkts widersetzt hat, wie sich Selbstrepräsentationen und deren scheinbar emanzipatorisches Potenzial daraufhin verändert und welche hybriden Formen sich entwickelt haben.Diesen Fragestellungen nähert sich das Projekt in drei Schritten: 1) Es etabliert eine Definition afrikanischer SF und nimmt eine Periodisierung des SF-Booms vor. 2) Es ermittelt eine repräsentative Auswahl und etabliert eine Typologie afrikanischer SF. Basierend auf einer initialen Analyse von Form, Thema und Publikationsmedium werden für jede der im ersten Schritt etablierten Phasen des SF-Booms bis zu fünf Werke in portugiesischer, französischer oder englischer Sprache ausgewählt. Um eine Typologie zu etablieren, werden diese Werke im Hinblick auf die Ideologie der Form analysiert. Diese wird hier verstanden als die symbolische Botschaft der jeweiligen Werke, die durch die Gegenüberstellung von verschiedenen Zeichensystemen übermittelt wird. 3) Das Projekt identifiziert Trends und Veränderungen innerhalb der Typologie anhand einer vergleichenden Untersuchung der im zweiten Schritt erarbeiten Typen. Diese Modifikationen werden mit den Forderungen des globalen Kulturmarkts, wie sie in den Postkolonialen Studien identifiziert sind, korreliert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Brasilien, Großbritannien, Südafrika
 
 

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