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Durch Aufgabenhinweisreize induzierte Vorbereitung beim Aufgabenwechsel: Adaptabilität an Kontextanforderungen

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 441649657
 
Task Cues (Aufgabenhinweisreize) werden verwendet, um Personen über die Art einer bevorstehenden Aufgabe zu informieren und eine Aufgabenvorbereitung einzuleiten. Wir konnten zeigen, dass die bloße Präsentation von Task Cues, die mit einem bestimmten Task Set assoziiert sind, anschließende maskierte semantische Priming- und Aufgabenwechsel-Effekte beeinflusst. Genauer gesagt wurden alleinig durch einen Cue angezeigte, aber nicht ausgeführte Task Sets bei der Vorbereitung auf eine nachfolgende Aufgabe schnell inhibiert. Diese Effekte hingen von kontextuellen Faktoren ab, wie z. B. den Erwartungen an die Anforderungen der Aufgabenausführung. Das vorliegende Projekt erweitert diese früheren Arbeiten, indem es die Dynamik der Task Cue-induzierten Verarbeitung im Hinblick auf Flexibilität (Veränderungen über Kontexte) und Plastizität (Veränderungen im Verlauf einer experimentellen Sitzung) untersucht. Wir betrachten Cue-induzierte Verarbeitung speziell in einem Aufgabenwechsel-Design, da dieses experimentelle Paradigma ein geeignetes Instrument darstellt, um solche Prozesse in einem kontrollierten Rahmen zu untersuchen. Wir erwarten, dass die Cue-induzierte Aufgabenvorbereitung nicht in einem "Alles-oder-Nichts"-Prinzip abläuft, sondern flexibel an kontextuelle Anforderungen angepasst wird und sich im Verlauf eines Experiments verändern kann. In acht Experimenten wollen wir die Kontextabhängigkeit und Anpassungsfähigkeit der Cue-induzierten Aufgabenvorbereitung untersuchen, indem wir die folgenden spezifischen Forschungsfragen adressieren: (i) Wir testen, ob Cue-induzierte Vorbereitung strategisch zurückgehalten werden kann, wenn sie nicht benötigt wird (Experimente 1 und 2). (ii) Wir untersuchen, ob Cue-induzierte Verarbeitung von der Erwartung eines Aufgabenwechsels (Experimente 3 und 4) und einer hohen bzw. geringen Interferenz innerhalb des Stimulus-Materials abhängen (Experimente 5 und 6). (iii) Wir untersuchen die Auswirkungen von Erwartungen an die Aufgabenausführung auf eine graduelle Art, indem wir die Wahrscheinlichkeit einer auf einen Cue folgenden Aufgabe im Verlauf der experimentellen Sitzung graduell erhöhen oder verringern (Experimente 7 und 8). Zur Untersuchung der durch Task Cues induzierten Verarbeitung werden wir Reaktionszeiten (RT) und Fehlerraten (ER) sowie hirnelektrische Aktivität erfassen. Mit diesen Experimenten erwarten wir, wichtige neue Erkenntnisse über Mechanismen und Prozesse der Cue-induzierten Verarbeitung zu gewinnen, insbesondere was die Flexibilität und Plastizität dieser Prozesse betrifft. Die Ergebnisse dieses Projekts sind für empirische und theoretische Ansätze zur Anpassungsfähigkeit kognitiver Kontroll-Prozesse im Allgemeinen und zur Aufgabenvorbereitung im Besonderen relevant. Unsere Erkenntnisse könnten auch wichtige Implikationen für praktische Anwendungen haben, z. B. in der Mensch-Maschine-Interaktion, in der Cues verwendet werden, um bevorstehende Systeminterventionen zu signalisieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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