Archivische Findmittel und Quellen: Digitalisierung archivalischer Quellen des Bestandes L 79/Lippische Regierung (jüngere Registratur) im Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Der Bestand L 79/Lippische Regierung (jüngere Registratur) ist eine wertvolle Archivüberlieferung für die ostwestfälische Landesgeschichte sowie für die regionale und überregionale Städtegeschichte. Nur wenige der fast 8.000 Verzeichnungseinheiten unterliegen noch archivischen Schutzfristen. Der Bestand umfasst Archivalien, die zwischen 1910 und 1912 in die neu eingerichtete Registratur der lippischen Regierung übernommen wurden und fungiert als Bindeglied zwischen der älteren Registratur (Bestandsgruppe L 77 A-C) aus dem 18. und 19. Jahrhundert und der Bestandsgruppe L 80.1-22, die besonders für die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zum Ende der lippischen Selbständigkeit von hoher Relevanz ist. Die lippischen Regierungen des 19. und 20. Jahrhunderts bildeten das Scharnier zwischen den Behörden der unteren kommunalen Ebene und den obersten Landesbehörden (Kabinettsministerium, später Staatsministerium und Landespräsidium) und waren daher mit nahezu allen Politik- und Verwaltungsfeldern von der Reichs- bis zur Dorfebene befasst. In ihrer thematischen Breite beinhalten die Unterlagen zugleich viele Bezüge und Verweise auf andere Bestände, sowohl auf höher gelegener als auch auf niedriger angesiedelter Verwaltungsebene. Ursprünglich wurden drei Abteilungen mit Repertorien (I, II, III) sowie einer Statistikregistratur (IV) und einer Militärregistratur (V) eingerichtet. Jedoch wurden in die neue Registratur auch zahlreiche ältere Akten aufgenommen, die dann nicht weitergeführt wurden und gemäß der Beständesystematik eigentlich zum Bestand L 77 A gehören. Später wurden im Zuge einer Neuordnung und Vereinfachung der Verwaltung im Jahr 1924 die zentral geführte Registratur aufgelöst und durch Abteilungsregistraturen (Bestandsgruppe L 80) ersetzt. Die Statistikregistratur blieb jedoch bis zum Ende des Landes Lippe bestehen, sodass sich die Laufzeit des Bestands L 79 in diesem Teilbereich bis 1949 erstreckt. Der Bestand L 79 wird nicht nur von Heimat- und Familienforschern sowie für Schülerwettbewerbe rege genutzt, sondern insbesondere auch von der wissenschaftlichen Forschung. Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen basieren auf diesem Bestand als Quellengrundlage. Durch die Verknüpfung der Digitalisate und der Bereitstellung in „Archivportal NRW“ und „Archivportal D“ wird die Sichtbarkeit und die Zugänglichkeit des Archivmaterials erhöht, wodurch Forscher*innen, Historiker*innen und interessierte Personen effektiver recherchieren und auf wertvolle Informationen zugreifen können.
