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Neurokognitive Psychometrie
Antragstellerin
Professorin Dr. Anna-Lena Schubert
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442137702
Das Ziel des beantragten Wissenschaftlichen Netzwerkes besteht darin, in disziplinübergreifenden Diskussionen Strategien zur reliableren und valideren Messung von Personenparametern im Arbeitsgedächtnis und in exekutiven Funktionen zu erarbeiten. Obwohl individuelle Unterschiede in elementaren kognitiven Prozesse in vielen Forschungsbereichen von großer theoretischer Bedeutung sind, schränken Messprobleme die Integrier- und Interpretierbarkeit bisheriger Befunde ein und können eine Unter- oder Überschätzung von Zusammenhängen mit anderen Variablen zur Folge haben.Das Netzwerk wird sich mit diesen Messproblemen aus den Perspektiven der kognitiven und biologischen Psychologie sowie der Psychometrie auseinanderzusetzen. Dabei sollen disziplinübergreifende Methoden zur Überwindung der aufgezeigten Messprobleme diskutiert und innovative Ansätze zur Verbesserung der Messung interindividueller Unterschiede in elementaren kognitiven Prozessen entwickelt werden. Zunächst muss die Messung kognitiver Prozesse dazu aus den unterschiedlichen Perspektiven des Netzwerkes betrachtet werden, welche jede für sich Lösungsansätze vorschlagen, die derzeit aber noch nicht disziplinübergreifend integrierbar wären. Im disziplinübergreifenden Dialog soll daher erörtert werden, wie bestehende Paradigmen modifiziert werden können, um individuelle Unterschiede in Arbeitsgedächtnisprozessen und in exekutiven Funktionen reliabel und valide messbar zu machen. Nach einer Vorstellung der jeweiligen disziplinären Perspektiven sollen konkrete Lösungsansätze integrativ erarbeitet werden, die anschließend empirisch getestet werden. Ziel des beantragten Netzwerks ist es daher, ein Forschungsprogramm zu entwickeln und Forschungsanträge zu stellen, die diese empirische Überprüfung ermöglichen.Gemeinsam werden die gestellten Forschungsanträge einen bedeutsamen Schritt zur reliablen und validen Messung von interindividuellen Unterschieden in Arbeitsgedächtnis- und Aufmerksamkeitsprozessen darstellen und dadurch viele Forschungsbereiche wie die allgemeine Psychologie, die kognitive Alternsforschung, die Intelligenzforschung, die kognitiven Neurowissenschaften und die klinische Psychologie bereichern. Darüber hinaus werden die skizzierten Projekte einen Beitrag zur Überwindung der von Cronbach (1957) monierten Trennung der Experimentellen und der Differentiellen Psychologie beitragen. Des Weiteren wird die Weiterentwicklung einer neurokognitiven Perspektive auf die Messung interindividueller Unterschiede in Arbeitsgedächtnis- und Aufmerksamkeitsprozessen ermöglichen, die Effekte von kognitiven Trainings und Interventionen zur Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit in Hinblick auf ihre Wirkung auf spezifische neurokognitive Prozessparameter zu evaluieren. Darüber hinaus verfolgt das beantragte Netzwerk auch das Ziel der Nachwuchsförderung, da die wissenschaftliche Weiterentwicklung der Nachwuchswissenschaftler/-innen des Netzwerks von der Vernetzung profitieren wird.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich
Dr. Daniel Schneider