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Digitale Transformation im Gesundheitswesen: Von digitalen Werkzeugen zu digitalen Akteuren (DigiAct)

Fachliche Zuordnung Operations Management und BWL-spezifische Wirtschaftsinformatik
Datenmanagement, datenintensive Systeme, Informatik-Methoden in der Wirtschaftsinformatik
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442171588
 
Wir leben in einer Welt mit zunehmend digitalisierten Arbeitsplätzen. Technologische Entwicklungen in Software, Hardware und künstlicher Intelligenz (KI) führen dazu, dass digitale Technologien in das tägliche Leben und die Arbeitswelt Einzug halten. Diese aufkommenden KI-fähigen digitalen Artefakte verändern wie Organisationen ihre Arbeit organisieren und durchführen, grundlegend, da sie nicht mehr nur einfache Werkzeuge sind, die von Menschen zur Erledigung von Aufgaben eingesetzt werden, sondern als autonome und intelligente Akteure die organisatorische Arbeit übernehmen. Somit werden sie zu digitalen Akteuren. Digitale Akteure sind für die digitale Transformation von zentraler Bedeutung. Sie können, sobald sie verfügbar sind und ihren Kontext durchdringen, in einer sich selbst verstärkenden Weise handeln. Unabhängig davon, ob Handlungen von menschlichen oder nicht-menschlichen Akteuren ausgeführt werden, sind Handlungsmuster die Bausteine von Organisationen und bilden verschiedene organisatorische Fähigkeiten. In der Organisationsforschung wird das Konzept der organisatorischen Routinen seit fast zwei Jahrzehnten verwendet, um sich wiederholende, erkennbare Muster von voneinander abhängigen Handlungen zu beschreiben, die von mehreren Akteuren ausgeführt werden. Wir wissen jedoch so gut wie nichts über die sich verflechtenden Interaktionen zwischen menschlichen und nicht-menschlichen (digitalen) Akteuren in Organisationsroutinen. Digitale Akteure in einer Routine schreiben die Spielregeln neu und können zu einer Selbsterhaltung und zu grundlegenden Veränderungen in ihren Prozessen und Routinen führen. Ein wichtiger Bereich, der sowohl von Wissenschaftlern, die sich mit Organisationsroutinen beschäftigen, als auch von Forschern, die sich mit der digitalen Transformation und digitalen Akteuren beschäftigen, beachtet wird, ist das Gesundheitswesen. Als ein extremes Beispiel für den disruptiven Charakter der digitalen Transformation beginnen digitale Akteure nun, das gesamte Versorgungsmodell zu beeinflussen. Änderungen von Empfehlung und Umsetzung dieser digitalen Akteure wirken sich erheblich auf medizinische und pflegerische Arbeitspraktiken und Routinen im Gesundheitswesen aus. Empirische und theoretische Untersuchungen zu diesen digitalen Herausforderungen fehlen jedoch weitgehend. Mit diesem Forschungsprojekt zielen wir darauf ab, diese Lücke zu schließen, indem wir eine Kombination aus Routine-Mining und einem Fallstudienansatz in einer großen Klinik, die derzeit eine signifikante digitale Transformation durchläuft, anwenden. Konkret zielen wir darauf ab: eine Methode zur rechenintensiven Theoriebildung für Routinen auf Basis digitaler Spurdaten zu entwickeln; diese Methode anzuwenden, um die Entwicklung digitaler Akteure im Gesundheitswesen empirisch zu untersuchen und auf Basis dieser Analyse eine Theorie zu entwickeln; diese Theorie durch die Anwendung qualitativer Methoden zu integrieren und in Frage zu stellen bzw. zu unterstützen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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