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Zum Umgang mit historischen Betoninstandsetzungen - Wertung und Umgang mit früheren Instandsetzungsmaßnahmen bei Sichtbetonbauten der Hochmoderne

Fachliche Zuordnung Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Baustoffwissenschaften, Bauchemie, Bauphysik
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442203401
 
Ziel des Vorhabens ist es, frühere Instandsetzungen an Sichtbetonbauwerken der Hochmoderne sowohl denkmalpflegerisch wie bautechnisch zu bewerten und Strategien für den Umgang zu entwickeln. Der Blick über die Instandsetzung der Sichtbetonbauwerke erlaubt neue Erkenntnisse über die paradigmatische Konstruktionsart der Hochmoderne. Dabei weisen diese Bauwerke meistens bereits Spuren verschiedener Instandsetzungs-phasen auf, auch zukünftig werden weitere Maßnahmen notwendig werden. Über beide Förderperioden betrachtet steht die Erarbeitung und exemplarische Verifikation vernetzter Handlungsstrategien im Mittelpunkt, in denen baudenkmalpflegerische und ingenieurwissenschaftliche Methoden zusammengehen, für Erhalt, Überwachung und Instandhaltung von Sichtbetonbauwerken als bauliches Erbe der Hochmoderne. In der zweiten Förderphase soll der Fokus auf der Entwicklung geeigneter Methoden der periodischen Überwachung der historischen Betoninstandsetzungen liegen. Damit werden Grundlagen für die Etablierung geeigneter Standards eines Monitorings von Sichtbetonkonstruktionen gelegt, die bisher nicht vorliegen. Nur mit einer globalen und zeitlich wiederkehrenden Zustandserfassung der Sichtbetonflächen kann eine zeitliche Entwicklung der sichtbaren und über ZfP detektierbaren Schäden erfolgen, und damit eine langfristige Bewertung der Dauerhaftigkeit. Dazu werden in enger Zusammenarbeit der Antragsteller verknüpfte digitale Dokumentationen der Bauwerks-Oberflächen erstellt, an denen die Untersuchungsergebnisse und maßgeblichen Schädigungsstellen digital erfasst werden können. Damit werden die Grundlagen gelegt für eine zukünftige, effektive (teil-) automatisierte Erkennung mittels KI. Mit einem lokalen Korrosionsmonitoring erfolgt eine hochaufgelöste lokale Erfassung der Schädigungsmechanismen und des Schadensfortschrittes. Die Migration der Daten aus der Zustandserfassung auf Gebäudeebene und der lokalen Monitoringdaten erlaubt schließlich die Vorhersage der Dauerhaftigkeit der historischen Instandsetzungen und ggf. des noch nicht instand gesetzten Altbeton-Bereichs (z.B. bei der behutsamen Instandsetzung). Als wichtiges Ziel in der zweiten Förderperiode wird der Theorie-Praxis-Transfer gesehen. Die Weiterführung des wissenschaftlich fundierten, methodischen Leitfadens zur bautechnischen und denkmalpflegerischen Bewertung der frühen Betoninstandsetzungen verankert Praktiken und Verfahren zum angemessenen Umgang mit der historischen Überlieferung dieser Bauwerke. Dazu sollen auch die Leitlinien und Regelwerke weiterentwickelt und ergänzt werden - insbesondere mit Blick auf geeignete Monitoring Standards. Durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit mit Workshops und Vortragsreihen werden zum einen die Erkenntnisse dieses Teilvorhabens allen unterschiedlichen Beteiligten Bauingenieuren, Architekten, Denkmalpflegern und Konservatoren-Restauratoren nähergebracht.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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