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Grubgrabien – Epigravettien – Magdalénien. Charakterisierung des späten Jungpaläolithikums im östlichen Mitteleuropa (ca. 23.000–14.000 calBP) anhand der organischen Geräte

Antragsteller Dr. Sebastian Pfeifer
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442218485
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der Open Access-Katalog organischer Projektile des mitteleuropäischen Magdalénien, OsseoPro, ist online. - In Mitteleuropa existiert eine markante Besiedlungslücke zwischen ca. 22 und 19 ka cal. BP. - Die Wiederbesiedlung Mitteleuropas nach dem Letzten Glazialen Maximum und die damit einhergehende Ausbreitung des Magdalénien war wahrscheinlich ein unidirektionaler und kein bidirektionaler Prozess. - Die organische Industrie von Kammern-Grubgraben weist Charakteristika sowohl des westeuropäischen Badegoulien als auch des osteuropäischen frühen Epigravettien auf und bezeugt somit eine überregionale Diffusion typotechnologischer Konzepte während des LGM. - Die Erstellung einer robusten Typochronologie organischer Artefakte für Mitteleuropa ist ein Desiderat. Überraschungen waren: Die Longitudinale Rillentechnik, ein Charakteristikum der Knochen- und Geweihverarbeitung des west- und mitteleuropäischen Magdalénien, ist in Osteuropa bereits während des LGM weitverbreitet. - Es existiert in Mitteleuropa eine organische Projektiltechnologie des Spätpaläolithikums, die morphologisch in der Tradition des Magdalénien steht, aber andere Rohmaterialien verwendet. - AMS-Daten an organischen Artefakten des späten Jungpaläolithikums aus Altgrabungen und Sammlungen scheinen trotz Ultrafiltrierung, guter Kollagenerhaltung und unverdächtigem C:N-Verhältnis oftmals unzuverlässig zu sein.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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