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Grubgrabien – Epigravettien – Magdalénien. Charakterisierung des späten Jungpaläolithikums im östlichen Mitteleuropa (ca. 23.000–14.000 calBP) anhand der organischen Geräte
Antragsteller
Dr. Sebastian Pfeifer
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442218485
Untersucht werden soll die Genese, Chronologie und Diversität des späten Jungpaläolithikums im östlichen Mitteleuropa anhand seiner organischen Geräte. Diese Artefakte, vor allem Projektile, haben nachweislich ein großes Potenzial für die Charakterisierung archäostratigrafischer Einheiten sowie deren räumliche und zeitliche Gliederung. Eine wachsende Zahl von Fundstellen in Österreich, Polen und der Tschechischen Republik mit einem absoluten Datierungsansatz vor 15.800 calBP spricht für menschliche Präsenz in der Region bereits vor dem Spätmagdalénien. Sowohl die Richtung der Wiederbesiedlung nach dem LGM (uni- oder bidirektional?) als auch die Ansprache der archäostratigrafischen Einheiten (Epigravettien oder/und Magdalénien?) werden kontrovers diskutiert. Die organischen Geräteinventare der jeweiligen Referenzstationen Kammern-Grubgraben (Österreich), Maszycka (Polen), Molodova V (Ukraine) und Cosăuţi (Republik Moldau) werden daher unter den Schwerpunkten Typologie und chaîne opératoire untersucht und mit westeuropäischen Inventaren verglichen um zu erörtern, welche Rolle das östliche Badegoulien / Grubgrabien und das Epigravettien als Substrate für eine mögliche regionale Entstehung des Magdalénien sensu lato in Ostmitteleuropa innehatten. Neue AMS-Messungen an ausgewählten organischen Artefakten sollen hierfür verlässliche Datierungsansätze liefern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Polen, Tschechische Republik
Mitverantwortliche
Professor Dr. Andreas Maier; Privatdozentin Dr. Kerstin Pasda; Professor Dr. Clemens Pasda; Professor Dr. Thomas Terberger
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Dr. Petr Neruda; Dr. Zdenka Nerudová; Professorin Dr. Marta Poltowicz-Bobak