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BAT – Bewusstes AtemTraining Evaluation eines Atem-zentrierten Interventionsprogramms zur Beeinflussung psychologischer und biologischer Mechanismen von Depression und Angst

Antragstellerin Dr. Vera Zamoscik
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442246933
 
Über den Zusammenhang zwischen Atmung und psychischem Befinden ist wiederholt berichtet worden. Unter Angst sowie anderer psychischer Belastung weisen Menschen meist eine ganz natürliche Veränderung der Atmung auf. Erste Hinweise sprechen allerdings dafür, dass diese Veränderungen auch länger andauern und im Verlauf von psychischen Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen können. Zudem haben Patienten, die an einer chronischen Atemerkrankung leiden, im Vergleich zu Menschen mit anderen schweren Erkrankungen, in deutlich verstärktem Maß psychische Störungen wie Depressionen. Wir konnten in früheren Studien zeigen, dass Patienten mit einer remittierten Depression unter negativer Stimmungsinduktion eine starke Veränderung des Atemmusters v.a. im Sinne einer Zunahme der Varianz aufweisen. Diese Auffälligkeit war nicht nur mit der Ängstlichkeit der Patienten assoziiert, sondern korrelierte auch signifikant mit der Stimmung im Alltag. Des Weiteren sagte diese Auffälligkeit in der Atmung die Depressivität der Patienten im 3 Jahres Follow-up voraus, wobei 41% der Varianz in den Depressionswerten allein durch einen Parameter der Atemmustervarianz erklärt werden konnten. Außerdem fanden wir auch Zusammenhänge mit dem default mode Netzwerk (DMN), einem Ruhenetzwerk des Gehirns. Eine erhöhte Konnektivität zwischen dem DMN und dem Parahippocampus, einer Struktur des Gehirns, die mit dem autobiographischen Gedächtnis im Zusammenhang steht, war mit dem Outcome nach einem halben Jahr assoziiert und stand mit der Hauptfrequenz der Atmung in Zusammenhang. Bemerkenswerterweise zeigte sich in einer von uns durchgeführten Interventionsstudie mit ehemals depressiven Patienten in der Gruppe, die in einem Achtsamkeits-basierten Training auch eine Übung zu einem erhöhten Atemfokus erlernte, ein stärkerer positiver Effekt auf Stimmung und Angst und auch nur hier wurde die Varianz in der Atmung positiv beeinflusst. Es ist daher naheliegend anzunehmen, dass eine allein auf die Atmung fokussierende Intervention sowohl die Depressivität und Ängstlichkeit von Patienten verbessern, als auch den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen kann. Dies soll im vorliegenden Projekt im Rahmen einer randomisierten und kontrollierten Studie mit 110 Menschen mit einer Depression empirisch geprüft werden, wobei eine Hälfte am von uns entwickelten bewussten AtemTraining (BAT) direkt und die andere Hälfte nach einer zweimonatigen Wartezeit teilnimmt. Die Studie soll dabei helfen, diese einfach zu erlernende und im Alltag einzusetzende Atem-basierte Intervention zu etablieren und langfristig gesehen damit nicht nur Patienten von Nutzen sein, sondern auch Menschen, die unter starker psychischer oder aber auch körperlicher Belastung stehen, darin unterstützen, ihren Umgang mit Stress zu verbessern und ihr psychisches Wohlbefinden zu steigern und damit der Entstehung einer Depression oder Angststörung vorzubeugen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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