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Big Data Meta-Analysen zur digitalen Ungleichheit zwischen Mädchen und Jungen im Primar- und Sekundarbereich

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442358899
 
Der digitale Wandel und die Fortschritte im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) haben enorme Auswirkungen auf unsere Wirtschaft und Gesellschaft. Es besteht jedoch eine digitale Kluft zwischen den Geschlechtern, die sich in den vier zentralen IKT-Dimensionen Zugang, Motivation, Kompetenz und Nutzung differenziell manifestiert. Ziel dieses Projekts ist es, verlässliches und breit generalisierbares Wissen zu Größe und Variabilität sowie den Moderatoren von Geschlechterunterschieden in den vier IKT-Dimensionen bei Schülerinnen und Schüler im Primar- und Sekundarbereich zu liefern. So identifizieren wir plausible Antezedenzien, die dazu beitragen können, dass viele Frauen nicht in gleicher Weise an der digitalen Welt teilhaben (können) wie Männer. Konkret meta-analysieren wir IKT-Daten von über 1000 repräsentativen Stichproben, die aus vier internationalen Large-Scale-Assessments im Zeitraum von 1995 bis 2022 vorliegen: die Trends in International Mathematics and Science Study (TIMSS), die Progress in International Reading Literacy Study (PIRLS), die International Computer and Information Literacy Study (ICILS), und das Programme for International Student Assessment (PISA). Dieses Projekt liefert die ersten quantitativen Forschungssynthesen aus dieser Fülle von Big Data zur Größe und Variabilität von Geschlechterunterschiede in den vier IKT-Dimensionen auf Basis meta-analytischer Methoden. Als Moderatoren analysieren wir das Alter und den soziökonomischen Status (SÖS) von Schülerinnen und Schülern, die Selektivität der Stichprobe (z.B. die unteren oder oberen 5% der Kompetenzverteilung), soziokulturelle Indikatoren der Geschlechtergleichstellung und historische Trends. Weiterhin meta-analysieren wir IKT-bezogene Geschlechterunterschiede in der Gruppe spitzenleistender Schülerinnen und Schülern, die in ihren Ländern zu den besten 5% in Mathematik oder der IKT-Kompetenz zählen. Insgesamt liefert unser Projekt neue Erkenntnisse zu länderübergreifenden, zeitlichen und altersbasierten Trends in Geschlechterunterschieden in der generellen Schülerpopulation und in der Gruppe der spitzenleistenden Schülerinnen und Schüler sowie zu komplexen Interaktionen zwischen Geschlecht, Selektivität der Stichprobe, SÖS und soziokulturellen Indikatoren der Geschlechtergleichstellung. Dieses Wissen ist aus drei Gründen hochrelevant: (1) Es können plausible Antezedenzien für bestehende Geschlechterunterschiede in IKT-bezogenen Studiengängen und Berufen aufgedeckt werden, die bereits (weit) vor dem Übergang an die Universität bestehen, (2) bestehende Vorurteile (z.B. nur Jungen können programmieren), die Mädchen davon abhalten können, IKT-Berufe zu ergreifen, können mit wissenschaftlicher Evidenz abgebaut werden, und (3) Zielgruppen und Ansatzpunkte für eine evidenz-basierte Bildungspolitik können identifiziert werden (z.B. Mädchen aus sozioökonomisch benachteiligten Familien).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug USA
Kooperationspartner Professor Larry V. Hedges, Ph.D.
 
 

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